Aurich Hut ab: Der Grabsteder Bjarn Bohlken ist Deutscher Meister im Standkampf der Klootschießer. Bei den neunten Titelkämpfen im Windpark Königsmoor zeigte er einen überragenden Wettkampf in der männlichen Jugend. Mit 239,05 Metern gewann der Starter des Friesischen Klootschießerverbands (FKV) überlegen. Seine Konstanz war beeindruckend: Bjarns bester Wurf landete bei 79,70 Metern, sein schlechtester bei 79,20 Metern. Damit stellte er zugleich eine persönliche Bestleistung auf.
Der Trainingseifer des 17-Jährigen hatte sich ausgezahlt. „Seit drei Monaten habe ich jede Woche fünfmal mit dem Kloot und dreimal mit der Hollandkugel trainiert“, sagte er. Bjarn stammt aus einer echten Klootschießer-Familie. Der neue Deutsche Meister betonte dann auch, dass sein Vater Karl-Georg ihn enorm unterstützt habe.
Um Platz fünf und sechs gab es ein heißes Duell zweier Wesermarsch-Werfer. Thore Bruns (190,35 m/65,80 m) aus Waddens hatte am Ende fünf Zentimeter mehr auf dem Zettel als Rico Wefer (Mentzhausen/190,30 m/65,65 m).
Die amtierende Europameisterin Jasmina Dollmann aus Großheide freute sich über den Juniorinnen-Titel mit 150,65 Metern. Ihr bester Wurf landete bei 50,65 Metern. Vizemeisterin wurde Antje Ubben aus Stedesdorf (143,75 m/51,05 m). Mareile Folkens (Waddens) fand nicht zur gewohnten Form. Zwei Ausreißer warfen sie auf den letzten Rang zurück.
Bei den Frauen waren die vier ostfriesischen Werferinnen mit ihrem Rundschlag eine Bank. Den Sieg feierte die 25-jährige Europameisterin Anke Redelfs aus Utgast (174,70 m/60,50 m). Platz zwei belegte Titelverteidigerin Ann-Christin Peters aus Ardorf (171,10 m/58,10 m).
Die Titelkämpfe der Männer waren einseitig. Die Schleswig-Holsteiner dominierten. Dem FKV-Team fehlte ein Antreiber. Ein Aufbäumen war nicht zu erkennen. Den Titel holte sich Mike Plän vom VSHB. Er trumpfte mit 266,75 Metern (86,15 m, 90,25 m, 90,35 m) auf. Europameister Hendrik Rüdebusch aus Vielstedt-Hude fehlten 75 Zentimeter zu Bronze (242,90 m/82,00 m). Rüdebusch war ehrlich: „Die erforderlichen Trainingseinheiten konnte ich zeitlich nicht stemmen.“
Ähnlich sah es bei den anderen Oldenburgern aus. Sören Bruhn aus Schweinebrück (238,75 m/83,50 m), Ludger Ruch aus Mentzhausen (225,15 m/76,80 m) und Keno Vogts aus Hollwege (201,80 m/67,95 m) blieben hinter ihren Möglichkeiten zurück. FKV-Boss Jan-Dirk Vogts analysierte knallhart: „Da wurde psychisch und physisch nicht dagegengehalten.“