Sande Wie gewonnen, so zerronnen: Keine 48 Stunden nach dem absolut ungefährdeten 10:0-Kantersieg am Freitagabend bei Aufsteiger Crocodiles Hamburg 1b (die NWZ berichtete) hat Eishockey-Regionalligist ECW Sande am Sonntagabend eine 3:5 (0:0, 2:4, 1:1)-Niederlage bei den Salzgitter Icefighters einstecken müssen.
Schon vor der Partie am Salzgittersee hatte ECW-Kapitän Nick Hurbanek gewarnt: „Das wird ein ganz anderes Kaliber als die Crocodiles!“ Und so war es dann auch.
Erschwerend kam für die Gäste von der Jade hinzu, dass Coach Sergey Yashin aus unterschiedlichen Gründen auf diverse Spieler verzichten musste – darunter so wichtige Stammkräfte wie Viatcheslav Koubenski, Ivan Rohac, Johannes Mundt, Pierre Rene Runge, Christoph Josch oder Dominik Sobczak.
„Dennoch wäre in diesem guten Spiel auf Augenhöhe mehr für uns drin gewesen“, bilanzierte Hurbanek nach der ebenso umkämpften wie temporeichen Partie: „Mal hatten wir eine gute Phase, mal Salzgitter.“
So war das torlose erste Drittel vor 325 Zuschauern, darunter mal wieder viele mitgereiste Haie-Fans, komplett ausgeglichen verlaufen. „Auch da hatten wir schon gute Chancen, bei denen mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit im Abschluss mehr hätte herauskommen können.“
Kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs brachte Vitalijs Hvorostinins die Gäste in Front (21.), doch die Antwort der Icefighters, die sich vor der Saison ebenfalls verstärkt hatten, ließ nicht lange auf sich warten. Durch zwei Treffer von David Rudolph (23., 29.) übernahmen die Hausherren die Führung. „Beim 2:1 haben wir uns einen leichtsinnigen Puckverlust vor dem Tor geleistet“, bedauerte Hurbanek: „Danach hat Salzgitter vor heimischer Kulisse etwas Oberwasser bekommen.“
Folgerichtig erhöhte Martin Zahora in Überzahl auf 3:1 (31.). „Salzgitter hat gut vor dem Tor gearbeitet und unserem Torwart bei Schlagschüssen geschickt die Sicht genommen“, analysierte Hurbanek. Zwar verkürzte ECW-Zugang Sergejs Piskunovs auf 3:2 (33.), doch stellte Salzgitters Petr Binias zum Drittelende in Überzahl den alten Abstand wieder her – 4:2 (39.). Zuvor hatte Sandes Christian Synowiec nach einem „unglücklichen Check übers Knie“ (Hurbanek) eine Spieldauerdisziplinarstrafe kassiert.
Dennoch versuchten die Jadehaie im letzten Drittel alles, um die Partie noch mal zu drehen. „Wir haben gemerkt, da geht noch was“, sagte Hurbanek. Und tatsächlich verkürzte Piskunovs mit seinem bereits fünften Treffer im zweiten Spiel nach seiner überraschenden Rückkehr zum ECW auf 4:3 (35.). Doch auf das 5:3 von Salzgitters Lukas Vit (56.) hatten die Gäste dann keine Antwort mehr parat – zumal Hurbanek gut eine Minute später eine Strafzeit kassierte.
„Die Niederlage ist kein Beinbruch“, betonte der Kapitän: „Auch die, die sonst auf weniger Eiszeit bei uns kommen, haben ihre Sache gut gemacht. Jetzt freuen wir uns darauf, dass wir endlich wieder zu Hause spielen können.“ Zu Gast ist am Samstag (19.30 Uhr) das noch punktlose Schlusslicht TuS Harsefeld Tigers. Dann soll der zweite Saisonsieg für die Jadehaie her – und Salzgitter in der Tabelle wieder überholt werden.
Zu dieser Partie sind weitere Spendenaktion zugunsten des am 26. Oktober schwer verletzten HSV-Spielers Tjalf Caesar und dessen Familie geplant. Der 23-Jährige, der reanimiert werden musste und nach mehreren Operationen in einer Hamburger Klinik liegt, hat sich am Sonntag erstmals selbst nach dem tragischen Unfall in Sande mit einer bewegenden Mitteilung auf der Facebookseite des HSV zu Wort gemeldet.
„Danke an alle, die an mich denken. Ich werde niemals aufhören zu kämpfen!“, heißt es dort: „Dinge wie Reden fallen mir noch sehr schwer, daher tut es gut, wenn ihr weiter hinter mir steht. Vor allem auch die große Eishockeyfamilie. Solange ihr mich vorantreibt und nicht vergesst, kann ich gar nicht mit dem Kämpfen aufhören.“