Altjührden „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr!“, bringt Andrzej Staszewski die Ausgangssituation seiner Mannschaft in der heißen Phase des Abstiegskampfes auf den Punkt. In der Tat beginnen für die Drittliga-Handballer der SG VTB/Altjührden an diesem Samstagabend die Wochen der Wahrheit in der Nord-Staffel. Wenn um 19.30 Uhr in der Manfred-Schmidt-Sporthalle in Altjührden das Kellerduell gegen den MTV Braunschweig angepfiffen wird, dann geht es für die Friesländer gegen einen direkten Konkurrenten um das nackte Überleben in der dritthöchsten Spielklasse.
„Es geht um alles – wer verliert, bleibt unten“, weiß Staszewski natürlich ebenso wie seine Mannschaft, was die Stunde geschlagen hat: „Wir werden mit aller Macht versuchen, die Punkte in Altjührden zu behalten, dabei kämpfen wir zudem um jedes Tor“, fügt der SG-Coach mit Blick den direkten Vergleich hinzu, der am Saisonende bei Punktgleichheit zum Tragen kommen würde.
Die Ausgangslage: Für Schlusslicht SV Beckdorf (4:40 Punkte) und den Vorletzten Grün-Weiß Werder (7:35) dürfte der Abstieg nicht mehr zu verhindern sein. In den Kampf um den 13. Tabellenplatz, der am Saisonende noch den sicheren Ligaverbleib bedeuten würde, sind noch vier Teams involviert. Die schlechtesten Karten haben dabei aktuell die SG-Handballer, die mit 13:29 Zählern auf dem 14. Tabellenplatz rangieren. Dieser würde am Ende im schlechtesten Fall den direkten Abstieg bedeutet, im besten Fall über den Umweg Abstiegsrelegation noch zum Klassenerhalt durch die Hintertür reichen (siehe Infobox).
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Gegen den Tabellen-12. SC Magdeburg II haben die Vareler den direkten Vergleich aufgrund von Niederlagen in Hin- und Rückspiel verloren. Gegen die Braunschweiger (13./15:29) wäre an diesem Samstagabend ein Heimsieg mit mindestens drei Toren Unterschied Gold wert – das Hinspiel hatten die Vareler knapp mit 28:30 verloren.
Eine Woche später treten die Vareler beim nächsten direkten Abstiegsrivalen DHK Flensborg (11./17:27) an. Hier wird der erhoffte Gewinn des Direkt-Vergleichs ungleich schwerer angesichts der schmerzhaften Heimniederlage mit 30:35 Toren.
Zunächst einmal jedoch gilt die volle Konzentration der Friesen dem MTV Braunschweig, der vom ehemaligen Lemgoer Bundesliga-Meistercoach (2003) Volker Mudrow trainiert wird. Wie im Hinspiel wird der Trainerfuchs in der Abwehr auf während der Partie mehrfach wechselnde Abwehrsysteme setzen und im Angriff auf Tempohandball.
Unter der Woche und am Donnerstagabend beim Videostudium im Abschlusstraining hat Staszewski seine Spieler vor allem auf die ganz offensive 3:3-Deckungsvariante der Gäste vorbereitet. „Da geht es auch darum, für viel Bewegung von den Außen und vom Kreis zu sorgen, weil die Rückraumspieler praktisch mit einer Manndeckung aus dem Spiel genommen sind“, erläutert der SG-Coach.
Auf der anderen Seite fehlte den Braunschweigern zuletzt bei der 17:24-Heimpleite gegen Schwerin die nötige Durchschlagskraft aus dem Rückraum, obwohl sie in Sebastian Czok, Carl-Philipp Seekamp sowie Johannes und Philipp Krause über gefährliche Rückraumspieler verfügen. Gegen kompakte und energisch zupackende Abwehrverbände, wie sie die Vareler in der Lage sind zu stellen, tun sich die MTV-Angreifer jedoch schwer. „Unsere Abwehr stand zuletzt gut“, sagt Staszewski: „Wir werden alles versuchen und hoffen auf lautstarke Unterstützung von den Rängen!“