Zetel Wer zum Lachen in den Keller geht, ist bei den „Fidelen Schwestern“ aus Zetel fehl am Platz. Jeden zweiten Mittwoch treffen sich die zwölf Mitglieder des Kegelclubs im Gasthof Tepe. Dann wird geklönt, mitunter gesungen und natürlich auch viel gemeinsam gelacht.
Seit dem 4. Dezember 1968, also seit 50 Jahren, existiert der Kegelclub nun schon. Eine ordentliche Leistung, da sind sich die Damen einig. Auch drei der Gründungsmitglieder sind noch immer im Club aktiv: Brigitte Gillner (von allen „die lustige Frau“ genannt), Hilde Leitz und Rosie Theesfeld. Sie hatten damals die Idee, die „Fidelen Schwestern“ ins Leben zu rufen. „Unsere Männer hatten schon einen eigenen Kegelclub. Und wir hatten es irgendwann satt, immer zu Hause zu sitzen und das Haus und die Kinder zu hüten“, erinnert sich Rosie Theesfeld. Ihre Männer hätten jedoch anfangs gar nicht geglaubt, dass die Damen es tatsächlich schaffen würden, einen Kegelclub auf die Beine zu stellen. „Aber jetzt gibt es uns seit 50 Jahren“, freut sich Irmgard Peters, die zehn Jahre nach Gründung des Clubs dazu stieß und sich um die Finanzen kümmert.
In besonders guten Erinnerungen sind den Damen ihre zahlreichen Ausflüge geblieben. Ob nach Holland, Dresden oder Berlin – schön sei es überall gewesen. „Am besten war es aber in Heidelberg. Heidelberg haben wir gerockt“, sagt Rosie Theesfeld. Gerne erinnern sich die Damen aber auch an Radtouren in strömendem Regen, die ein oder andere feucht-fröhliche Zimmerparty oder an die Fahrt im Vergnügungswaggon der Bundesbahn. „Das war in den 90ern, da konnten wir sogar im Waggon tanzen“, sagt Irmgard Peters.
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Noch bis vor drei Jahren gehörte das aktive Kegeln zum Programm der gut gelaunten Damen. Die besten Würfe hätten dabei Brigitte Gillner und Henni Hoheisel erzielt. „Und ich war immer am schlechtesten“, erzählt „Fidele Schwester“ Annelore Töben lachend. Doch dann schloss die letzte Gaststätte mit Kegelbahn in Zetel. Den Kegelclub stellte das vor ein Problem. Wo sollten künftig ihre Treffen stattfinden? Kegelschwester Bärbel Tepe hatte die rettende Idee. Seit knapp drei Jahren treffen sich die zwölf Frauen nun in ihrer Gaststätte. Dort gibt es zwar keine Kegelbahn, aber das störe die Damen nicht weiter. Das gemeinsame Miteinander stehe eben im Vordergrund.
Ziel der „Fidelen Schwestern“ aus Zetel war es, gemeinsam das 50. Jubiläum zu feiern. Das haben sie geschafft. Nicht vergessen wollen sie dennoch ihre Kegelschwestern, die in den letzten Jahren verstorben sind. In einem kleinen grünen Buch hat Irmgard Peters alle Namen der aktiven und ehemaligen Kegelschwestern notiert. Sogar das Einstiegsdatum jeder Einzelnen wurde erfasst. Einige seien auch aus eigenem Wunsch nicht mehr zu den regelmäßigen Treffen erschienen. „Zu uns durften immer alle kommen. Bei uns gibt es keine Aufnahmeprüfung. Aber wer nicht lustig war und nicht bleiben wollte, ist eben nicht mehr wiedergekommen“, erzählt Rosie Theesfeld.
Passend zu ihrem Jubiläum hat sich Brigitte Gillner noch etwas ganz Besonderes überlegt: Jede bekam ein schwarzes T-Shirt mit der goldenen Aufschrift: „50 Jahre Fidele Schwestern“. Damit lassen sich auch die nächsten Jahre bis zum 55. Jubiläum überbrücken, so hoffen die Damen des Kegelclubs.