Pflegt ruhig weiter Eure Vorurteile! Das möchte man den Vareler Ratsherren Alexander Westerman und Klaus Ahlers zurufen. Sie haben den Segel- und Bootssport in einer Sitzung des Vareler Schulausschusses als „Reichensport“ und Elitesportart bezeichnet.
Solche Neiddebatte hat in sachlich orientierter Ratsarbeit nichts zu tun. Gerade in den Häfen von Dangast und Varel braucht man sich nur umzusehen, um festzustellen, dass dort zumeist kleine und ältere Segel- und Motorboote vertäut sind, die sich die Eigner mühsam erspart haben.
Dangast ist nicht Monaco! Anders als die meisten Sportarten bezahlen die Wassersportler ihren „Sportplatz“, die Wasserflächen, auch noch selbst mit der „Wasserpacht“. Zudem ist das Wasser die Hälfte des Tages fort (Ebbe und Flut). Auch die Steganlagen sind selbst finanziert.
Andererseits bilden Kurverwaltungen bunte Häfen mit schmucken Booten ab, werben mit dem Privateigentum anderer Leute. Wenigstens Axel Neugebauer befand in der Sitzung: Zu einem Touristenort am Meer gehört ein Hafen mit Booten als Anziehungspunkt. „Reichensport“? Wie borniert muss man sein, um solch absurde Meinung öffentlich zu vertreten?
Theo Kruse
Horumersiel, Sprecher des Fachverbandes Segeln im Kreissportbund Friesland