Varel Das langjährige Ratsmitglied Alfred Müller hat am Dienstag seinen Austritt aus der SPD-Fraktion erklärt. Müller begründete seinen Schritt mit Unzufriedenheit über den Beschluss zum Verkauf der Kuranlage Deichhörn. Zugleich sei er nicht einverstanden, dass das Bürgerbegehren abgelehnt worden sei.
Er habe in der SPD-Fraktion für eine Bürgerbefragung geworben, aber dafür keine Mehrheit gefunden. „Dieser Schritt, aus der Fraktion auszutreten, macht mich traurig und fällt mir unendlich schwer und ich habe bis gestern Abend noch gehofft, eine Mehrheit für die Bürgerbefragung finden zu können. Diese Hoffnung ist nun vorbei. Ich sehe für mich daher keine andere Möglichkeit. Ich werde dem Rat der Stadt Varel als Einzelmitglied künftig angehören. Die Mitgliedschaft in der SPD bleibt davon, zumindest was meine Person angeht, unberührt“, teilte Müller mit.
Müller gehört dem Rat seit 1986 an. Als Nachfolger von Dr. Wolf-Dieter Scholz war er 2001 Fraktionsvorsitzender geworden. Er selbst erlebte es als Ratsfraktionsvorsitzender, wie 2008 sechs Mitglieder der SPD-Fraktion die bedingungslose Gefolgschaft verweigerten und eine weitere sozialdemokratische Fraktion im Rat bildeten (SDV, aus der dann das Bürgerbündnis Varel wurde, das aktuell mit Rudolf Böcker und Bernd Köhler zwei Ratsmitglieder stellt).
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Müller hatte im Juni vor dem Grundsatzbeschluss zum Verkauf der Kuranlage und dem Bau des Weltnaturerbe-Portals (am 28. November wurde der Verkauf an zwei Investoren gebilligt) seine Bedenken geltend gemacht.
Er glaube nicht, sagte Müller damals, dass die finanzielle Belastung der Stadt sich durch das Konzept verringern werde. Vielleicht gebe es auch andere Lösungen. Entscheidend sei doch, dass das Konzept auf einem Zuwachs beruhe. „Wir werden eine massive Bebauung bekommen.“ Er sei auch skeptisch, ob eine Steigerung der Vermietungszahlen überhaupt erreichbar sei.