Obenstrohe Sie sind zwar noch nicht wahlberechtigt, aber das Recht zu wählen, ist ihnen schon jetzt ganz wichtig. „Das Europaparlament wird für fünf Jahre gewählt, das ist eine lange Zeit“, sagt Anna Koring. Die 14-jährige Achtklässlerin der Oberschule (OBS) Obenstrohe appelliert deshalb an alle Erwachsenen: „Es ist sehr wichtig, zur Europawahl zu gehen. Denn es geht hier auch um unsere Zukunft.“
An diesem Sonntag, 26. Mai, findet die Europawahl statt. Gewählt werden die Abgeordneten des EU-Parlaments in Brüssel. Die Obenstroher Oberschüler dürfen noch nicht ihre Stimme abgeben. Das Mindestalter der Wahlberechtigten ist 18 Jahre.
Dennoch beschäftigten sich die jungen Leute im Unterricht intensiv mit dem Thema. Die Siebt- bis Zehntklässler simulierten bei der bundesweit stattfinden Aktion Juniorwahl am Donnerstagvormittag den Urnengang.
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Doch was würden die jungen Leute wählen? Das verrieten sie natürlich nicht, denn auch das Wahlgeheimnis nehmen sie ernst. „Ich erwarte, dass die Grünen weit vorne liegen werden“, sagt Politiklehrer Thorsten Dirks. Gemeinsam mit Matthias Dormeier begleitete er das Projekt Juniorwahl an der OBS. Vor allem Umwelt- und Klima-Themen gaben in den Diskussionen vor der Juniorwahl den Ton an.
Anna Koring stehe beispielsweise im Austausch mit einer Klima-Bloggerin. „Sie hat viele Accounts zu dem Thema verlinkt, die die EU-Wahl erklären“, sagt sie. Allein der Wahlschein mit den 40 Parteien ist eine Herausforderung für Ungeübte. „Viele Parteien kannte ich gar nicht“, gibt Alexander von Häfen zu. Das wird auch den Erwachsenen nicht anders gehen.
Für viele ist Brüssel weit weg und die Wahl zum weitgehend im Verborgenen arbeitenden EU-Parlament mit 751 Abgeordneten aus den 28 Mitgliedstaaten wenig wichtig. Dieser Ansicht sind die Schüler nicht. „Jede Stimme zählt“, betont Anna Koring: „Auch wenn man sich nicht sicher ist, welche Partei man wählen soll: Jeder hat eine Meinung, was in Zukunft wichtig ist. Und danach sollte man dann auch wählen.“
Alexander von Häfen ruft zur Wahl auf, damit „keine Stimme verloren geht“. Selbst wenn man keine Partei präferiert, habe das Votum Gewicht. „Wenn man eine Partei gar nicht mag und nicht will, dass diese ins Parlament kommt, kann man einfach eine andere wählen“, sagt er und betont: „Jede Stimme, die nicht abgegeben wird, ist eine Stimme für die Gegner.“
Dass der 15-Jährige selbst noch nicht wahlberechtigt ist, finde er indes okay: „Ab 16 wählen zu dürfen, wäre gut. Aber vorher fehlt einem einfach noch die Erfahrung mit den einzelnen Parteien. Deshalb wäre das nicht sinnvoll.“
Ein Video-Beitrag zur Juniorwahl: www.nwzonline.de/videos