Jever Geduld und Ruhe sind nicht nur im alltäglichen Leben zwei wichtige Attribute: Besonders beim Angeln sind sie maßgebend für den Erfolg. Christina Gawenda bringt diese Eigenschaften beide mit.
Überhaupt hat sie das Angeln von der Pieke auf gelernt. Die Männer in ihrer Familie haben schon immer als Hobby Angeln gepflegt. Als Kind, knapp achtjährig, sei sie schließlich einfach mitgegangen. „Anfangs durfte ich nur den Kescher tragen“, erinnert sich die 23-Jährige.
Einzige Frau mit Amt
Heute, 14 Jahre später, ist sie eine leidenschaftliche Anglerin. Und nicht nur das. Im Angelverein Jever bekleidet sie das Amt der Jugendwartin und ist damit die einzige von 100 Frauen im 1200 Mitglieder zählenden Verein, die eine Funktion übernommen hat.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den Newsletter "kurz vor acht" der Nordwest Mediengruppe erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Mit 15 Jahren hat Christina Gawenda ihren Angelschein gemacht: „Das ist quasi wie beim Führerschein.“ Prüfungsfragen über Ausrüstungen, Fischarten und Umgang mit dem Fanggut musste sie absolvieren.
In ihrem Amt als Jugendwartin organisiert sie verschiedene Veranstaltungen für die etwa 100 Kinder und Jugendlichen des Angelvereins. „Meistens kommen aber nur zwischen drei und sechs Kinder“, beklagt sie den Rückgang der Aktiven im Jugendbereich: „Bei mir damals waren es noch viel mehr.“ Womöglich liege es daran, dass man in jungen Jahren nicht so lange still sitzen könne, analysiert Gawenda die Ursache.
Natürlich steht sie selbst auch noch ziemlich häufig am Gewässer und angelt die besten Fische heraus. Zumindest wäre es schön, wenn es so einfach wäre: „Ich weiß nie, wo der Fisch sitzt“, erklärt sie. Der Erfolg eines Angeltags sei unberechenbar und von vielen Faktoren abhängig.
Bestes Beispiel: Der Köder. Manchmal dauere es lange, bis man den richtigen gefunden hat. Grundsätzlich haben alle verschiedenen Fischarten aber ihren jeweiligen Lieblingsköder. „Raubfische stehen natürlich auf kleine Fische als Köder“, erklärt sie.
Hat dann mal ein Fisch angebissen, gibt es genaue Vorschriften über das Behandeln des Tieres. Zuerst wird der Fisch in Ufernähe gezogen, anschließend wird er aus dem Wasser gekeschert und der Haken gelöst. Die Betäubung ist der nächste Schritt, bevor der Fisch letztendlich abgestochen wird. „Abgeschreckt hat mich das nie, ich habe es ja schon als Kind gelernt“, erzählt Gawenda, die ihren Fang selbstverständlich weiterverarbeitet. Am liebsten verspeist sie Forelle oder Zander.
Reiches Artenangebot
In den Gewässern des Jeverlandes gebe es jedoch ein reichhaltiges Artenangebot, erzählt Christian Gawenda. Jährlich setzt der Angelverein gezüchtete Fische in seinen Seen aus, die nach dem Saisonstart am 1. Mai gefangen werden können. Natürlich nur mit Angelschein und Vereinsmitgliedschaft.
Fischt man ohne jegliche Erlaubnis, macht man sich der Wilderei strafbar.
Christina Gawenda geht auch heut gern noch angeln. Oft mit ihrem Vater. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Vorgehensweisen. Zum einen kann man sich mit mehreren Angelruten an einen Platz setzen. Oder man läuft mit einer einzigen Angelrute um den See und wirft sie an verschiedenen Stellen einige Male aus.
Gawenda bevorzugt eher die zweite Variante. „Vier bis fünf Stunden sollte man auf jeden Fall mitbringen“, kommt sie noch einmal auf die Geduld zu sprechen, die notwendig ist. Wichtig sei natürlich auch das Verhalten. Bewegen dürfe man sich zwar schon, allerdings vertreiben laute Töne und hektisches Umhergehen die Fische.
Angeln ist also ein ruhiger Sport, der viel Ausdauer benötigt, um einen erfolgreichen Fang zu landen. Christina Gawenda hat Spaß an ihrem Hobby und wird noch so machen Fisch an Land ziehen.