Addernhausen Mit einer CDU-geführten Landesregierung soll sich Agrarpolitik künftig wieder an Fakten orientieren, verlässlich und transparent sein. „Zwei bis drei Generationen einer Familie müssen vom Ertrag eines Hofs leben können. Dazu benötigen sie faire Rahmenbedingungen.“ Das betonte Barbara Otte-Kinast, die nach einem Regierungswechsel in Niedersachsen CDU-Landwirtschaftsministerin werden soll. Auf Einladung des CDU-Landtagskandidaten Jens Damm besuchte sie jetzt den Hof von Tanja und Hilmar Beenken in Addernhausen, um sich Landfrauen und Kreislandvolk vorzustellen.
Die 53-Jährige ist Vorsitzende des Niedersächsischen Landfrauenverbands Hannover, bewirtschaftet mit ihrem Mann selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb und ihre drei Kinder arbeiten ebenfalls in der Landwirtschaft.
„Die Ernährungsbranche ist die zweitwichtigste Branche in Niedersachsen. Die aktuelle grüne Politik gefährdet mit ihrer Misstrauenskultur den Fortbestand der Betriebe“, sagte Otte-Kinast. Sie möchte zu einem realistischen Bild der Landwirtschaft beitragen: „Gerade die Landfrauen sind dabei mit Aktionen wie ,Frühstück sucht Gast‘ oder ,Wissen entspannt‘ sehr aktiv.“
Kreislandvolkvorsitzender Hartmut Seetzen gab ihr Wünsche mit auf den Weg. „Durch immer neue Regelungen werden wir zu Investitionen gezwungen, die wir in keinster Weise am Markt refinanzieren können.“ Die unrealistischen Vorgaben zum Naturschutz führten teilweise dazu, dass Landwirte, die Blühstreifen anlegten oder andere Naturschutzmaßnahmen durchführten, später diese Flächen nicht mehr zurück in die Nutzung übernehmen dürften. „Dadurch verhindert man Naturschutz eher, als dass man ihn fördert“, sagte Seetzen.
Gastgeber Hilmar Beenken konnte das bestätigen. Er bewirtschaftet den 120 Jahre alten Betrieb in vierter Generation, sein Hof liegt teilweise im Wasserschutzgebiet: „Wir stehen in engem Kontakt mit dem örtlichen Wasserversorger und werden jährlich kontrolliert ohne Beanstandungen.“
Landvolk-Geschäftsführer Manfred Ostendorf beklagte ebenfalls die Misstrauenskultur gegenüber der Landwirtschaft. Ihm seien Fälle bekannt, in denen Landwirte nach anonymen Anzeigen in kurzen Abständen mehrmals kostenpflichtig ohne Befund kontrolliert wurden. So kämen schnell Hunderte von Euro an Gebühren zusammen: „Man stelle sich vor, man fährt bei Grün über die Ampel und muss trotzdem zahlen, einfach, weil dort ein Blitzgerät steht.“
Für Jens Damm kann es so nicht weitergehen: „Der grüne Minister Meyer ist nicht vom Fach und hat seine Amtszeit auch nicht genutzt, etwas dazuzulernen. Er betreibt Klientelpolitik, kriminalisiert die konventionelle Landwirtschaft und gefährdet unsere familiengeführten landwirtschaftlichen Betriebe. Wir brauchen wieder Sachverstand und Dialogbereitschaft im Landwirtschaftsministerium.“