Dangast Einen Termin des Niedersächsischen Ministers für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Olaf Lies am Samstag nutzen Landwirte aus Friesland, dem Wangerland und der Wesermarsch für eine spontane Demonstration. „Die Trecker waren noch warm von der Demo am Dienstag in Hamburg“, meinten einige Landwirte. Rund 250 Teilnehmer mit 150 Traktoren empfingen den Minister auf dem Parkplatz beim Weltnaturerbeportal. Im Gebäude kam es zu einer lebhaften Diskussion.
Angesprochen wurden beispielsweise Insektenschutz, Rote Gebiete, Vogelschutzgebiete und Zugvögel. „Unsere Landwirte haben sich in den vergangenen Jahren in vielen freiwilligen Maßnahmen wie beim Anlegen von Blühstreifen engagiert“, sagte Kreislandwirt Hartmut Seetzen, „das ignoriert die Bundesregierung völlig und setzt jetzt allein auf Gesetze, die massive finanzielle Auswirkungen auf die Betriebe haben“. Auch die Einhaltung eines Mindestabstands zu Gewässern, wenn Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden, wurde angesprochen. „Solche Bewirtschaftungsverbote sind ein massiver Eingriff in die Nutzungsfähigkeit von Flächen, ohne dass es den Insekten nutzen würde“, sagte Hartmut Seetzen.
Ein Gesetzt dazu werde derzeit beraten. „Aber das zu Pauschalieren geht nicht“, meinte der Minister mit Blick auf die großen Agrarflächen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort betrifft das teilweise nur ein Prozent der Fläche, wohingegen in unserer Region teils zehn bis 20 Prozent Nutzfläche wegfallen würden.
Großen Unmut machten die Landwirte auch zur neuen Düngeverordnung deutlich. Dazu will der Niedersächsische Landtag am Montag ein Gesetz beschließen. „Wir befinden uns in einem Rechtsrahmen, den wir abarbeiten müssen“, so Lies. Niedersachsen ist das letzte Bundesland das nun seine Düngeverordnung verschärft. „Das Gesetzt müssen wir am Montag durch kriegen, sonst drohen hohe Strafzahlungen an die EU“, sagte der Minister und versprach, einen Weg zu suchen der Landwirten und EU gerecht wird.
Die Demo-Teilnehmer wollen alles ganz genau im Blick behalten und meinten „Wir haben den ganzen Winter Zeit, wir kommen wieder.“ Auch die Treckermotoren haben bei diesen hitzigen Themen keine Zeit zum Abkühlen, am Montag geht´s zur Demo nach Hannover und am 26. November nach Berlin.