Dangast Der Vorschlag sei „praxisfern“, „wirtschaftlich verheerend“ und „für die Camper, die am Wasser stehen wollen, ein Tiefschlag“. Karl-Heinz Funke, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Zukunft Varel, machte aus seiner Ablehnung, den städtischen Campingplatz binnendeichs zu verlegen, keinen Hehl. „Ich bin strikt dagegen“, sagte er in der Sitzung des Ausschusses für den Eigenbetrieb Kurverwaltung Nordseebad Dangast am Donnerstagabend im Weltnaturerbeportal.
Gefordert hatte dieses die Ratsgruppe G 6 (Grüne/Linke sowie die parteilosen Cordula Breitenfeldt und Alexander Westerman). „Die Auswirkungen des Klimawandels zeichnen sich deutlich ab. Wir sollten Nachdenken, ob wir wirklich in einem sturmflutgefährdeten Gebiet bauen“, begründete Sprecherin und Ausschussvorsitzende Cordula Breitenfeldt den Antrag. Zudem wäre ein Campingplatz auf dem Areal des jetzigen Strandparkplatzes hinter dem Deich eine Chance, ihn ganzjährig zu betreiben.
In den nächsten Wochen soll mit der Sanierung und Modernisierung des Campingplatzes begonnen werden. Die Kosten: vier Millionen Euro. Den Baustart versuchte G 6 durch ein Moratorium um ein Jahr aufzuschieben. Doch auch diese „Denkpause, um nach alternativen Lösungen zu suchen“, wie es Cordula Breitenfeldt formulierte, lehnten die Politiker bei nur zwei Ja-Stimmen (Breitenfeld und Sigrid Busch/Grüne) ab.
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„Das Moratorium kommt zu spät, denn wir befassen uns schon seit eineinhalb Jahren mit dem Projekt“, sagte Bernd Redeker (CDU). Auch Georg Ralle (SPD) sah keine Veranlassung, das Projekt aufzuschieben: „Wir haben alles ausreichend vorgestellt bekommen.“ „Wir haben uns im Wissen, dass es einen Klimawandel gibt, dazu entschlossen, den Campingplatz zu sanieren“, betonte Hergen Eilers (CDU). Deshalb lehnte seine Fraktion eine „Lösung binnendeichs“ ab.
Zuletzt prognostizierte eine US-Studie, dass bis 2050 weite Landstriche Norddeutschlands aufgrund des Klimawandels überflutet werden. „Dabei wurden aber die Deiche vergessen“, stellte Funke klar: „Wenn es tatsächlich so dramatisch kommt, bringt ein Campingplatz binnendeichs auch nichts mehr.“
Eine Verlagerung auf den Parkplatz sei aufgrund der Bodenbeschaffenheit und der tiefen Lage kostspielig. „Man würde das Zehnfache benötigen“, sagte Karl-Heinz Funke. Zudem müssten private Flächen dazu gekauft werden.