Varel Eine Pille, um bei der Arbeit leistungsfähiger oder besser drauf zu sein: Doping im Beruf ist auch in Varel ein Thema. Das wissen die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Anti-Doping im Beruf“, die am Donnerstag im Vareler Rathaus eine Informationskampagne gestartet haben. 4500 Faltblätter werden in den Vareler Betrieben verteilt.
Vor sechs Jahren gegründet, hat sich der Arbeitskreis unter Leitung von Lothar Macht zunächst mit dem Thema Alkoholmissbrauch beschäftigt, um jetzt dem Doping im Beruf den Kampf anzusagen.
Zur Arbeitsgruppe gehören die Firmen Bahlsen, Deharde, Premium Aerotec, die Papier- und Kartonfabrik, Nautimo, die Stadt Varel, die DAK, AOK und die Techniker Krankenkasse, die die Produktion der Faltblätter übernommen hat, sowie die Fachstelle für Sucht- und Suchtprävention Friesland.
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Volker Ross, Leiter der Suchtberatungsstelle Varel, weiß, dass Doping am Arbeitsplatz zunimmt. „Medikamente halten immer mehr Einzug in die Betriebe“, sagt er, „aber das Problembewusstsein ist noch unterentwickelt.“ Doping im Beruf führe nicht nur zu gesundheitlichen Schäden beim Betroffenen, sondern auch zu Ausfällen am Arbeitsplatz.
Dabei gebe es Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Männer versuchen mit den Pillen vor allem, ihre Leistung zu steigern, während Frauen die Medikamente am ehesten zur Stimmungserhellung nehmen und um Ängste abzubauen.
Die Faltblätter werden ausgelegt oder – wie in der Papier- und Kartonfabrik – mit der Lohnabrechnung verteilt. „Wir wollen die Mitarbeiter für das Thema sensibilisieren“, sagt Lothar Macht. Zielgruppe sind die Betroffenen, vor allem aber die „Gesunden“.
„Die Prävention steht im Vordergrund“, sagt Horst Wessels von der Firma Deharde. Groß geschrieben wird Prävention auch bei Premium Aerotec. „Seit 30 Jahren gibt es bei uns Suchtberatung“, sagt Martina Beyer: „Sucht hört am Werkstor nicht auf.“