Bockhornerfeld Die Entwicklungen zur geplanten Stromtrasse Emden/Ost bis Conneforde nehmen weiter Gestalt an. Derzeit bereitet der Netzbetreiber Tennet die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren vor. Weiterhin sucht das Unternehmen auch den Kontakt mit den Bürgern. Am Donnerstag lud Tennet zu einem Bürgerdialog in Bockhornerfeld ein. Dort informierten zehn Experten über Leitungsverlauf, Natur oder Schallimmission.
Pilotprojekt
Als Pilotprojekt für die Teil-Erdverkabelung darf Emden/Conneforde in ausgewählten Bereichen als Erdkabel geplant werden. Im Bereich der Gemeinde Bockhorn sei ein solcher Abschnitt vorgesehen, erklärt Janina Schultze, Bürgerreferentin bei Tennet. Bei Bredehorn soll die Leitung auf einer Länge von drei Kilometern unter der Erde liegen. Dies sei jedoch nur bei bestimmten Kriterien möglich, wenn beispielsweise die Leitung zu nah an Wohngebäuden entlang führt oder große Bundeswasserstraßen quert.
Das Erdkabel spare zwar Masten, doch für jeden Wechsel zwischen Freileitung und Erdkabel wird eine Kabelübergangsanlage benötigt. Diese nimmt enorm Platz weg: Eine Fläche zwischen 50 mal 70 Metern und 130 mal 150 Metern wird je nach technischer Anforderung benötigt. Drei weitere Stellen außerhalb vom Kreis Friesland werden noch geprüft.
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Dialoge gut besucht
Eine weitere Neuerung neben dem geplanten Erdkabel ist die Umstellung von vier auf zwei Systeme. Bei zwei Systemen werden weniger Masten auf der Strecke benötigt.
Mit den Bürgerdialogen habe Tennet gute Erfahrungen gemacht, meint Janina Schultze. Es sei immer eine sachliche Atmosphäre. „Wir erleben die Menschen als offen, sie stellen Fragen, üben aber auch Kritik“, fügt sie hinzu. Und dafür seien diese Veranstaltungen auch gedacht. Mehr als 300 Menschen hätten die Veranstaltungen entlang der geplanten Trasse besucht.
Bernd Foppe wohnt in Esens (Kreis Wittmund), ist aber extra für den Bürgerdialog angereist. Ihn interessierte das Thema: „Wir waren einfach neugierig, über Energie diskutieren wir oft.“
Über die Ländereien von Erwin Cramer aus Grabstede werden die Leitungen führen, ihn selbst störe das aber nicht, denn: „Irgendwo muss der Strom ja laufen“, meinte Cramer.