Rahling 14 Stunden lang arbeitet er vor sich hin, verschmilzt Faden um Faden, bis am Ende ein Kunststoffteil entsteht, ein so genannter „Einrichter“. Mit ihm werden die Gipsformen produziert, mit denen Porzellan gegossen wird. Die Porzellanfabrik Friesland in Rahling setzt den 3-D-Druck erstmals bei der Produktion von Porzellandeckeln sowie -henkeln ein.
„Wir sind offen für neue Technologien“, sagt Uwe Apken, Geschäftsführer der Porzellanfabrik. Vor etwa zwei Jahren hat das Unternehmen begonnen, mit 3-D-Druck zu experimentieren, jetzt ist der moderne Drucker im Bürogebäude der Porzellanfabrik im Dauereinsatz.
Bevor der 3-D-Drucker im Einsatz war, wurde die Produktion der Einrichter an Fremdunternehmen vergeben. Jetzt zeichnet Designerin Julia Gabbert-Kruse die Einrichter am Computer und überträgt die Daten auf den 3-D-Drucker. Dafür, dass der Kunststofffaden reibungslos zum Einrichter verschmolzen wird, sorgt Produktionsplaner Ingo Wehrmann, der sich mittlerweile zum 3-D-Druck-Experten entwickelt hat.
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Der 3-D-Druck wird für neue, unregelmäßige Formen entwickelt, erläutert Apken, derzeit für den Deckel einer neu entwickelten Porzellandose sowie für die Henkel der Tassen und Kannen der neuen Porzellankollektion „Horizont“, die im nächsten Jahr auf den Markt kommen wird.
Neben den Einrichtern hat der Drucker auch Werkzeug wie Abschneider produziert. „Wir sind da kreativ“, sagt Uwe Apken, der von den vielfältigen Möglichkeiten des 3-D-Druckers und auch von der Kostenersparnis angetan ist. „Wir müssen kostengünstig produzieren, um uns auf den gesättigten Märkten durchsetzen zu können“, sagt der Geschäftsführer.
Mehr als 15 000 Euro hat die Porzellanfabrik in die neue Technik investiert, und die Geschäftsführung ist sich sicher, dass es sich dabei um die Technologie der Zukunft handelt: „Wir sind erst am Anfang und gespannt, was noch alles möglich ist.“