Jever Mit einer Milchbar im Foyer des Theaters am Dannhalms hat die Volksbank Jever, die am Montagabend ihre Vertreterversammlung abhielt, erneut auf die schwierige Lage der Milchbauern in Friesland aufmerksam gemacht und sich mit ihnen solidarisiert. „Sie befinden sich in einer existenziell bedrohten Lage“, betonte Vorstandsvorsitzender Michael Engelbrecht. Wenig Hoffnung setzte er in den am Montag von der Bundesregierung einberufenen Milchgipfel, bei dem Landwirten Soforthilfen in Millionenhöhe in Aussicht gestellt wurden.
Bei der Milch handele es sich um eine spezielle Form der Überproduktion: „Kühe kann man nicht so einfach in Kurzarbeit schicken“, mahnte er. Er wünsche sich eine echte Lösung für die Landwirte, denn die Milchwirtschaft sei wichtig für die Region: „Für unsere Kulturlandschaft und den Tourismus.“
Im Lauf des Abends stellte die Vertreterversammlung den Jahresabschluss der Bank (siehe Infobox) fest und entlastete Vorstand und Aufsichtsrat. Vom Jahresüberschuss in Höhe von 1,948 Millionen Euro fließen 1,165 Millionen Euro in die Rücklage, vom Rest erhalten die Mitglieder der Genossenschaftsbank eine Dividende von sechs Prozent.
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Der Volksbank-Vorstand aus Vorsitzendem Michael Engelbrecht, Lambert Meyer und Martin Schadewald hatte zuvor auf ein stabiles und solides Jahr trotz schwieriger Rahmenbedingungen zurückgeblickt. Besonderen Fokus legte Micheal Engelbrecht auf die Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Einlagensicherung. Wie berichtet, muss die Volksbank Jever erstmals in diesem Jahr für ihre Liquiditätseinlagen bei der EZB Negativzinsen zahlen.
Kritisch sieht der Volksbank-Vorstand auch den Vorstoß der Europäischen Kommission, ein euroraumweites Einlagensicherungssystem (EDIS) einzurichten. „Die Einlagensicherung sollte nicht vergemeinschaftet werden“, sagte Engelbrecht und warnte gleichzeitig vor einer Transferunion.
Als Mitglieder des Aufsichtsrats um Vorsitzende Doortje Sabin wurden Carsten Dirks, Christiane Stenzel und Rainer Ufken bestätigt. Als Gastrednerin referierte Regina Först unter dem Titel „Ich bin gut, wir sind spitze – Menschen verbinden für einen gemeinsamen Erfolg“ über Selbstvertrauen, Motivation und Umgang miteinander.