Harlesiel Die Seebestattungs-Reederei Albrecht hat im Mai dieses Jahres die MS „Nordwind“ in Dienst gestellt. Das Bestattungsschiff bietet Platz für eine Trauergesellschaft bis zwölf Personen und ergänzt die MS „Horizont“, die bis zu 100 Personen befördern kann.
Beide Schiffe liegen im Außenhafen von Harlesiel und können am „Tag der offenen Schiffe“, der erstmals am Sonntag, 23. September, von 10 bis 16 Uhr stattfindet, besichtigt werden. Die MS „Nordwind“ liegt an einem neuen Anleger und hat einen barrierefreien Zugang.
„An diesem Tag werden die Schiffe vorgestellt und es gibt Informationen rund um die Seebestattung“, sagt Kapitän und Juniorchef Benjamin Albrecht. „Außerdem werden die Schiffe so hergerichtet sein, wie sie es auch zu einer Trauerfeier sind“, so Albrecht.
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Seeurnen und Schmuck
Die Auswahlmöglichkeiten für so eine Feier sind heute vielfältig: Es gebe eine breite Auswahl an Seeurnen, Ascheamuletten, Urnenschmuck und Handsträußen. Auch die musikalische Untermalung der Trauerfeier kann frei gewählt werden. „Trauerreden werden in der Regel in seemännischer Tradition gehalten oder können individuell gestaltet werden.“
Er und seine Mitarbeiter werden Führungen auf den Schiffen anbieten. „Wir erklären die technischen Besonderheiten, aber auch den Ablauf einer Seebestattung und alles, was die Besucher sonst noch wissen wollen.“
Die Seebestattungs-Reederei Albrecht bietet seit mehr als 30 Jahren Seebestattungen an und hat neben Harlesiel auch noch Standorte in Hooksiel und Norden/Norddeich. Dabei umfassen die so genannten Beisetzungsgebiete längst nicht mehr nur die Nordsee, sondern auch die Ostsee, das Mittelmeer, den Atlantik und weitere Meere. „Ich komme erst von einer Seebestattung vor Mallorca, wir hatten dieses Jahr aber auch schon eine vor New York. Venedig, Genua oder Danzig werden aber auch immer wieder als Seebestattungsorte ausgewählt“, sagt Albrecht.
Auch im Ausland
Die Reederei sei mit den notwendigen Vorschriften und Formalitäten, speziell im Ausland, vertraut und könne daher weltweit Seebestattungen anbieten. Die Urne werde persönlich von Mitarbeitern der Reederei überführt, vor Ort werde sich um eine würdevolle Gestaltung der Seebestattung gekümmert.
Dabei hat die Seebestattung eine lange Tradition: „Ganz früher durften tatsächlich nur Menschen auf See bestattet werden, die einen beruflichen Bezug zum Meer hatten“, sagt Albrecht. Dann wurden die Rahmenbedingungen verändert und es konnten auch Menschen auf See bestattet werden, die keinen beruflichen Bezug hatten.
„Als sich die Urnen noch nicht auflösten, da durfte in der Nordsee nur in Helgoland Steingrund und in Borkum Riff bestattet werden“, sagt er. Hintergrund war, dass dort aufgrund des steinigen Untergrunds nicht gefischt werden konnte. „Heute lösen sich die Urnen aus Cellulose oder Kalkstein auf und es darf eigentlich überall auf See bestattet werden“, so Albrecht.
Häufig Gedenkfahrten
Regelmäßig, mindestens einmal im Monat, bietet die Reederei übrigens auch Gedenkfahrten an. Außerdem gibt es mit der „Brücke der Erinnerung“ einen Ort, den die Angehörigen spontan aufsuchen können, um ihrer Verstorbener zu gedenken.
„Ich kann nur jedem raten, der eine Seebestattung wünscht, diesen Wunsch rechtzeitig am besten schriftlich festzuhalten und so viel wie möglich selbst zu planen – das nimmt meiner Erfahrung nach viel Last von den Schultern der Angehörigen“, sagt Albrecht.
Am „Tag der offenen Schiffe“ gibt es außerdem ein Zelt am Pier, auch für kalte und warme Getränke ist gesorgt.