Jever Weißes Gefieder mit einem zarten gelblichen Hauch und ein langer Federschopf am Hinterkopf, den er bei Erregung zu einer Fächerkrone abspreizt: Der Löffler ist eine sehr attraktive Vogelart an der Küste: Ihm widmet die WAU – die wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz Jever – den ersten Vortrag ihrer Winterreihe. Zugleich beteiligt sich die WAU damit an den Zugvogeltagen im Nationalpark Wattenmeer.
Mehrfach wurde in WAU-Vorträgen bereits über den Löffler berichtet, „doch inzwischen gibt es viele weitere Erkenntnisse“, sagt WAU-Vorsitzender Werner Menke. So hatte der Löffler seinen Verbreitungsschwerpunkt in Europa über lange Zeit nur im Südosten (Schwarzmeerbereich, Plattensee in Ungarn, Neusiedler See) und Südwesten (Spanien). Dazu kamen isolierte nördliche Brutgebiete in den Niederlanden. Ob der Löffler in früheren Zeiten auch Brutvogel in Deutschland war, darüber sind sich die Experten nicht einig.
„Ausgehend von der niederländischen Population setzte dann eine Besiedlung unseres Küstenraumes ein, die bis heute anhält: 1995 wurden erste Bruten auf Memmert festgestellt, wo es 1962 bereits einen erfolglosen Brutversuch gegeben hatte; 1996 nistete die Art erstmals auf Mellum. Inzwischen ist der Löffler auf den meisten ost- und nordfriesischen Inseln vertreten und auch Dänemark wurde besiedelt“, sagt Menke.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den Corona-Update-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Der Löffler zeigt derzeit wohl die am stärksten anwachsende Brutpopulation aller Vogelarten im Nationalpark Wattenmeer; allein im deutschen Wattenmeer brüteten 2019 über 1000 Paare.
Am Montag, 14. Oktober, berichten Lena Nachreiner und Hans Uhlmann beim ersten WAU-Vortrag um 19.30 Uhr im Anton-Günther-Saal über den Löffler. Lena Nachreiner ist Studentin der Landschaftswissenschaften an der Hochschule Neubrandenburg und der Region verbunden, seit sie 2013/14 ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Nationalparkhaus Wangerland in Minsen abgeleistet hat.
2018 war sie von März bis September Naturschutzwartin auf Mellum und hat intensiv die Entwicklung der dortigen Löffler-Population beobachtet. Über die Ergebnisse des Nest-Monitorings hat sie ihre Bachelorarbeit geschrieben. Aus der wird sie die wesentlichen Aussagen zum Reproduktionsgeschehen und Bruterfolg vorstellen.
Der Hooksieler Hans Uhlmann, Mitglied in WAU und Mellumrat, hat 2016, 2017 und 2018 mehrere Monate auf Mellum verbracht und dort ebenfalls intensiv die Löffler beobachtet. Aus dieser Erfahrung heraus wird er die Ausführungen von Lena Nachreiner um wesentliche Punkte ergänzen.
Bis März folgen fünf weitere WAU-Vorträge. Die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz mit Sitz in Jever besteht seit 1971 als regionale Umweltorganisation im Landkreis Friesland.
Wesentliches Anliegen ihrer Gründungsmitglieder war die Unterschutzstellung des Elisabeth-Außengrodens zwischen Harlesiel und Schillig. Der Initiative der WAU ist zu verdanken, dass dieses Gebiet bereits 1973, also lange vor der Einrichtung des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, zum Naturschutzgebiet wurde.
Mehr Infos unter www.wau-jever.de