Schortens Die Volksbank Jever hat 2016 unter schwierigen Rahmenbedingungen gut gewirtschaftet und nicht nur ein respektables Geschäftsergebnis vorlegen können, sondern Entscheidungen eingeleitet, die dem Unternehmen und seinen Kunden auch in den kommenden Jahren eine gute Perspektive sichern sollen. Erwartungsgemäß wurden Vorstand und Aufsichtsrat bei der Vertreterversammlung entlastet.
Die Versammlung fand im Bürgerhaus Schortens statt, Gast war der langjährige ARD-Studioleiter und Leiter des Hauptstadtstudios Ulrich Deppendorf, der im Anschluss an die Regularien seine Einschätzung zur bevorstehenden Bundestagswahl gab.
Volksbank-Vorstandsvorsitzender Michael Engelbrecht umriss die schwierigen Konstellationen, die für sinkende Einnahmen und steigende Kosten sorgten. Vorstandskollege Lambert Meyer ging detailliert auf die Bilanzsumme, die erstmals die 900-Millionen-Euro-Marke überschritt, auf Einlagengeschäft, Betriebsaufwand, Jahresüberschuss und Wertschöpfung ein. Sein Fazit: „Die Ertragslage ist voll zufriedenstellend, die Vermögenslage der Bank konnte ausgebaut werden.“
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Engelbrecht griff das Schlagwort „Negativzinsen“ auf, das bundesweit für Unruhe unter den Privatanlegern sorgt. „Sparer können nicht einfach per Preisaushang mit Negativzinsen belastet werden“, sagte Engelbrecht.Das sei so nicht möglich. „Und ich halte die Weitergabe von Negativzinsen auch geschäftspolitisch für falsch“, so Engelbrecht. Dafür erhielt er Applaus von den rund 260 Vertretern.
Anders sehe das bei Termin- und Tagesgeldern aus, sagte Engelbrecht. Aufgabe und Geschäftsmodell der Bank war einmal, die Vermögenswerte in der Region einzusammeln und als Kredite an die Region zurückzugeben. Doch die geldpolitischen Zusammenhänge sind komplizierter geworden; so wollen Kunden ihr Geld kaum noch langfristig anlegen, sondern disponieren kurzfristig. Die Bank dürfe auch nicht alle Einlagen ins Kreditgeschäft geben, sondern müsse große Summen als Liquiditätsreserve vorhalten. Und dabei zahle sie drauf. „Beim aktuellen Zinsniveau und der Inflationsrate verlieren die Kunden jeden Tag Geld. Jeder muss daher seine Spargewohnheiten prüfen.“ Für langfristigen Vermögensaufbau führe an Wertpapieren kein Weg vorbei. „Das Geld für Null auf dem Konto liegen zu lassen, ist keine Option“, so Engelbrecht.
Bei den Wahlen wurde Doortje Sabin als Aufsichtsratsvorsitzende bestätigt. Als Nachfolger des ausgeschiedenen Ulf Kruck (Wilhelmshaven) wurde Jochen Seeger in den Aufsichtsrat gewählt.