Jever /Moorwarfen Mit einem Kompromiss wollen die Mitglieder des jeverschen Bauausschusses den Anwohner von Moorwarfen und des Neubaugebiets Voßhörn entgegenkommen, denn: beide Ortsteile sollen miteinander verbunden werden. Darüber sind die Anlieger mehr als beunruhigt – sie fürchten, dass die neue Verbindungsstraße dann zu einer „Rennstrecke“ wird. Mit Änderungen im Bebauungsplan soll das nun verhindert werden.
Wie berichtet, sind Moorwarfen und Voßhörn derzeit noch durch einen schmalen Schotterweg verbunden. Nur Fußgänger und Fahrradfahrer können hier durchfahren. Doch das soll sich ändern: der schmale Weg soll nun ausgebaut und auch für den Autoverkehr geöffnet werden. Das bedeutet, dass eine Verbindung zwischen dem Falkenweg (Voßhörn) und dem Lerchenweg (Moorwarfen) entsteht.
Eigentlich sollte diese Verbindungsstraße baulich an den Lerchenweg im Neubaugebiet angepasst werden und somit 5,50 Meter breit werden. Das kritisierten die Anwohner: Schon jetzt würden sie regelmäßig größere Fahrzeuge beobachten, die schneller als 50 Stundenkilometer fahren. Und wenn der Weg jetzt auch noch auf mehr als 5 Meter ausgebaut werden würde, sei eine Rennbahn gegeben, so ein Anwohner. Besonders für die Kinder würde der Ausbau dann gefährlich.
Um den Anliegern diese Befürchtungen zu nehmen, beschloss der Ausschuss den Ausbau der Verbindungsstraße mit folgenden Berücksichtigungen, um den Verkehr zu entschleunigen:
Die Straßenbreite wird nicht 5,50 Meter, sondern 4,50 Meter betragen
Es werden zwei Pflanzbeet mit einer Länge von bis zu 15 Metern gebaut – und zwar sowohl am Lerchenweg als auch an dem neuen Verbindungsstück.
Zudem betonte Planer August Fittje vom Planungsbüro Thalen Consult, dass die Kreuzung Falkenweg/Lerchenweg in einer S-Kurve liegt – und dadurch sei kaum möglich, das Autos hindurchrasen.
Mit fünf Ja-Stimmen wurde dem Ausbau in dieser Form zugestimmt. Die SWG stimmte dagegen. So merkte Udo Albers an, dass ihm grundsätzlich der Sinn des Ausbaus nicht aufgeht: „Ich kenne einige Anlieger, die das gar nicht wollen.“ Doch Wilfried Wolken (SPD) erinnerte daran, dass der grundsätzliche Straßenbau ja bereits bei der Erschließung des Neubaugebietes beschlossen wurde.
August Fittje betonte, dass die Anlieger auch Durchfahrtsstraßen benötigen: „Der Verkehr muss fließen. Ich empfehle keinen geschlossenen Ring.“ Ein weiterer Grund, den Verbindungsweg Durchgang überhaupt auszubauen, sei das Oberflächenwasser, das sich bei starkem Regen auf dem Schotterweg sammele.
Nur in einem Punkt kann die Stadt den Anwohnern nicht entgegenkommen: der Wall an der Seite des Schotterwegs muss weg – so oder so. Das gefällt den Anliegern nicht – mühevoll hatten sie ihn bepflanzt.