Neuenburg Jetzt ist es amtlich: Die Jagdhütte im Neuenburger Urwald wird unter Denkmalschutz gestellt. Es sei geplant, die Eigentümerbenachrichtigung noch in diesem Jahr zu versenden, teilte Niels Juister vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege mit. Eigentümer sind die Landesforsten.
Laut Juister werde die Jagdhütte wegen ihrer „historischen Bedeutung im Gesamtzusammenhang mit dem Urwald Neuenburg“ unter Schutz gestellt. Aufgrund seiner Geschichte der Bewirtschaftung sei der Urwald in Neuenburg eine wichtige Waldanlage im ehemaligen Großherzogtum Oldenburg.
Außerdem sei der Standort der Jagdhütte schon lange ein Standort für Jagdhütten gewesen. Daher gelte: Auch wenn das Gebäude erst 1954 gebaut wurde – und damit im Vergleich beispielsweise mit der historischen Jagdhütte im Hasbruch sehr jung ist – habe die Neuenburger Jagdhütte eine historische Bedeutung durch ihre Kontinuität. Schließlich stünden an eben dieser Stelle schon seit Jahrhunderten Jagdhütten.
Das Alter der Hütte spiele daher keine Rolle. Zudem sei die Hütte „ein auf die Tradition zurückgreifender und dennoch zeittypischer Bau“, schreibt Juister. Beim Bau kamen schließlich örtliche Baustoffe wird Hartbrandklinker und eine entsprechende Zier zum Einsatz: die Inschrift und der Hirsch. „Das Ganze vertritt die konservative Architekturströmung der 50er Jahre“, heißt es in der Begründung der Landesbehörde.
„Ein Denkmal ist Denkmal aus sich selbst heraus: Es erzählt eine Geschichte und hat damit einen bestimmten Zeugniswert“, sagt Juister – und das treffe auch auf die Jagdhütte im Urwald zu. Das Gebäude soll „für alle erlebbar und nachvollziehbar sein und bleiben.“
Damit ist die Diskussion um den Denkmalschutz der Hütte nun zu Ende. Bereits im Dezember 2016 hatte es einen Ortstermin der Denkmalschützer im Urwald gegeben, bei dem der Bau begutachtet wurde. Für den Denkmalschutz haben sich vor allem die Freunde des Neuenburger Holzes ausgesprochen. Sie haben eine „Initiative zum Erhalt der Jagdhütte“ ins Leben gerufen und auf die „große kulturhistorische Bedeutung“ der Hütte hingewiesen. Der Wald mit seiner Jagdhütte sei sicherlich auch ein Grund gewesen, warum die Eisenbahn 1897 nach Neuenburg verlegt wurde, damit sich die „Sommerfrischler“ aus Wilhelmshaven dort erholen konnten. Unterstützung bekam der Verein auch vom ehemaligen Bundestagsabgeordneten Hans-Werner Kammer (CDU).
Von Seiten des Forstamtes gab es damals keinen Anlass, die Jagdhütte unter Denkmalschutz zu stellen. „Natürlich hat die Jagdhütte im Neuenburger Urwald eine große Bedeutung für die Bevölkerung, und deswegen werden wir sie auf jeden Fall erhalten. Aber für uns als Landesforsten hat sie keine Bedeutung als Denkmal“, erklärte Forstamtsleiter Dr. Martin Dippel im Januar 2017.
In Niedersachsen gibt es insgesamt nur drei solcher Jagdhütten: die in Neuenburg, die bereits erwähnte im Hasbruch und eine im Barneführer Holz, die ebenfalls älter als die Neuenburger Hütte ist.