Neuenburg Erstmals beteiligte sich der Milchviehbetrieb Eilers in Neuenburg am Zukunftstag. Das war nicht nur aufregend für die rund 500 Milchkühe, sondern vor allem für die 17 Schülerinnen und Schüler, die aus Wiefelstede, Zetel, Bockhorn, Wilhelmshaven, Bad Zwischenahn und Oldenburg nach Neuenburg kamen.
Die Jugendlichen wurden von zwölf landwirtschaftlichen Auszubildenden der Berufsbildenden Schule III Oldenburg erwartet. Die Berufsschüler hatten sich Stationen ausgedacht, um den Kindern Einblicke in die bäuerliche Berufswelt zu geben. In kleinen Gruppen lernten sie den vielseitigen Beruf eines Landwirtes kennen. Doch ehe es losging, wurden Stiefel angezogen und durch eine Desinfektionswanne gewatet.
Neugierig beobachteten die Kälbchen, was rings um sie vorging. Jeder hingestreckte Kinderfinger wurde sofort beleckt, in der Hoffnung, es sei eine Zitze ihrer Mutter. Im Stall nebenan sind die trächtigen Kühe untergebracht und im großen Stall gegenüber stehen die Milchkühe. Große Kühe haben großen Hunger, doch was fressen sie? Die Kinder erfuhren es am Futtermittelstand und versuchten auch, einige Körner den entsprechenden Pflanzen zuzuordnen. Das meiste Futter wird beim Hof Eilers selbst angebaut und geerntet, deshalb sind dort große landwirtschaftliche Maschinen im Einsatz. So hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, selbst einmal mit dem Trecker zu fahren, die Jungs waren hellauf begeistert und manch ein Mädchen näherte sich dem Fahrzeug zögerlich.
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Was die Tiere in sich hineinmampfen, wird ja nicht nur Milch, es entsteht auch Gülle. Deshalb muss der Stall regelmäßig gesäubert werden, und die Kinder verteilten frische Einstreu.
Erstaunlich war anzusehen, wie sich die Kühe geordnet zum Melkstand begaben. Beeindruckend war auch der riesengroße Milchtank, schließlich müssen die täglich gut 13 000 Liter Milch irgendwo aufbewahrt werden, bis der Tankwagen sie abholt.
Extra für den Zukunftstag hatte Friedo Eilers zwei Schweine von einem befreundeten Landwirt ausgeliehen. Für die Frühstücks- und Mittagspause spendierten örtliche Betriebe leckere Lebensmittel.
„Die Kinder konnten viele Tätigkeiten eigenständig verrichten und die Landwirtschaft mit allen Sinnen erleben“, sagte Dr. Tatjana Hoppe vom Landvolkverband. Sie hofft, durch die spannende Erlebnisse an diesem Tag einige der Schüler für einen Beruf im Ackerbau oder der Viehzucht begeistern zu können. „Vielleicht kommen ja einige für ein länger dauerndes Schulpraktikum wieder.“ Denn in der Landwirtschaft steigen jedes Jahr die Ausbildungszahlen. Bereits ein Drittel der Auszubildenden ist weiblich. Aufgrund der Technisierung ist der Beruf des Landwirts auch für Frauen zunehmend attraktiv, er bietet vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten in der gesamten Agrar- und Ernährungswirtschaft.