Varel /Jade Was für Varel eine charmante Variante darstellt, löst in der Wesermarsch heftige Diskussionen aus. Der Vorschlag der Ratsfraktion von Zukunft Varel, anstatt einer Ortsumgehung zur Entlastung der Bundesstraße 437 durch die Stadt den Schwerlastverkehr über die L 820 und eine ertüchtigte L 862 durch Jade und Jaderberg umzuleiten, stößt im Nachbarkreis auf klare Ablehnung.
„Das werden wir auf keinen Fall mittragen“, sagte Jades Bürgermeister Henning Kaars. Er kündigt eine deutliche Reaktion an: Bereits jetzt habe seine Gemeinde schon genug Lkw-Verkehr zu ertragen – „auch Schwerlastverkehr, der da gar nicht hingehört“.
Auch die SPD in Jade lehnt die Pläne strikt ab. „Die Ratsmitglieder von Zukunft Varel scheinen vom ,Trumpsyndrom‘ befallen zu sein. Populistische Ankündigungen ohne sich mit der Nachbargemeinde Jade abzustimmen, missfällt den Jader Genossen. Planungsfehler der vergangenen Jahrzehnte, die auch die langjährigen Ratsmitglieder Karl-Heinz Funke und Alfred Müller mit zu verantworten haben, können nicht auf dem Rücken der Nachbarn ausgetragen werden“, sagte der Fraktionsvorsitzende Johan Scholtalbers. Schon jetzt werde die Lastbeschränkung von 12 Tonnen von vielen Lastern missachtet und die L862 „in Grund und Boden gefahren“.
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UWG-Ratsmitglied Klaus Decker nahm ebenfalls bezug auf den Wahlslogan des neuen US-Präsidenten Donald Trump und schrieb: „Make Varel great again – aber garantiert nicht zu Lasten der Gemeinde Jade und seinen Bürgern.“ Der Kreisel in Heubült, der zukünftig häufiger geschlossene Bahnübergang, die sowieso ungenügende Verkehrssituation in Jaderberg und die Ortsdurchfahrt Jade „lassen diese Idee absurd erscheinen“.
Die L 862 führt von der B 437 zwischen Diekmannshausen und Schweiburg in der Wesermarsch über Jade, Jaderberg (ab dort als L 820) Richtung Spohle ins Ammerland bis zur Autobahn 28 bei Westerstede.
Mit diesem neuen Lösungweg hat sich Zukunft Varel an die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) gewandt. Diese bestätigte den Eingang des Schreibens. Der Vorschlag werde nun von den zuständigen Stellen geprüft und bei der weiteren Planung der Ortsumgehung Varel gegebenenfalls berücksichtigt.