Bochum /Aue Am Ende entließ sich Robin Dutt beim VfL Bochum quasi selbst. Nachdem der 54-Jährige sich mit bemerkenswerten Aussagen angezählt hatte, blieb er am Montagnachmittag einem Gespräch mit dem Präsidium des Fußball-Zweitligisten fern. Für die Verantwortlichen war es der letzte Tropfen auf den heißen Stein.
„Diese Entscheidung ist das Ergebnis intensiver Gespräche und Analysen, die nach dem 3:3 gegen den SV Wehen stattfanden“, teilte der VfL am Montag mit: „Im Gesamtzusammenhang kommt der VfL zu dem Ergebnis, dass die Mannschaft dem Trainer nach den Vorgängen des Wochenendes und seinem öffentlichen Statement nicht mehr weiterhin vorbehaltlos gefolgt wäre“, hieß es in der Erklärung des Traditionsvereins weiter.
Zuvor hatte Dutt, der einstige Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), mit seinen Aussagen auf der Pressekonferenz nach dem 3:3 nach 0:3-Halbzeitrückstand gegen den Aufsteiger aus Wiesbaden seinen Rücktritt in den Raum gestellt und damit für Aufsehen gesorgt. „Es hilft nichts, mit einem angezählten Trainer weiterzumachen“, sagte der erfahrene Fußballlehrer, der in der Bundesliga den SC Freiburg, Bayer Leverkusen und Werder Bremen betreut hatte und als Sportvorstand beim VfB Stuttgart tätig gewesen war.
Dirk Schuster ist indes neuer Cheftrainer bei Ligarivale Erzgebirge Aue. Der 51-Jährige wurde am Montag als Nachfolger des am 19. August beurlaubten Daniel Meyer vorgestellt. „Ich bin ein Kind der Region und freue mich auf die Aufgabe. Die Zweite Liga muss die Heimat für Erzgebirge Aue sein“, sagte Schuster. Er erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022.
Schuster, der als Spieler von 2002 bis 2004 für den SV Wilhelmshaven am Ball war, kann als Trainer unter anderem auf die Erfahrung von 48 Erst- und 73 Zweitliga-Partien zurückgreifen. Zuletzt trainierte er Darmstadt 98, wurde dort aber im Februar nach einer Negativserie freigestellt.