Coordes (71): Ich bin regelmäßig in Bremerhaven. Das liegt an meinen Geschwistern und meinem Sohn, die dort leben. Und ich verfolge mit Interesse, dass im Nordwesten ja gerade Tolles entsteht.
Coordes: Den VfB Oldenburg, der die Regionalliga anführt. Das finde ich spannend. Ich habe früher am Donnerschwee gespielt, da herrschte eine super Stimmung.
Coordes: Bei den Bremern hat seit der unnötigen Niederlage gegen Ingolstadt (0:1) eine Kehrtwende nach unten stattgefunden. Ich schätze Viktor Skripnik und seine Arbeit sehr. Aber in der Vergangenheit wurden einige Fehler bei Werder gemacht.
Coordes: Ich denke an Eljero Elia, der ablösefrei abgegeben wurde. Der hat große Qualität, aber Kopfprobleme. Den muss ich mir dann erziehen. Die Bremer schimpfen, dass Sie kein Geld haben, lassen einen Spieler wie Elia aber ablösefrei ziehen. Das passt nicht.
Coordes: Nils Petersen ist ein anderes Beispiel. Ich habe damals den Kontakt zu Thomas Schaaf gesucht und Petersen persönlich überzeugt, dass er von den Bayern nach Bremen geht, um Spielpraxis zu sammeln. Der zeigt jetzt in Freiburg, was für ein guter Abschlussspieler er ist, wenn er Vertrauen spürt. Die Bremer haben ihm keines gegeben. Außer Jannik Vestergaard hat Werder zuletzt nicht gut eingekauft. Für mich wurden Ergänzungsspieler geholt. Klar, Werder hat wenig Geld. Das lass’ ich aber als Ausrede nicht zählen. Dann muss die Auswahl besser getroffen werden.
Coordes: Ich kenne ihn gut. Wenn ich einen Spieler dieses Formats zurückhole, muss ich ihn besser einbinden.
Coordes: Unbedingt. Nach 60 Minuten kann er immer noch heruntergehen. Er ist kein Einwechselspieler. Pizarro ist so erfahren, er kann sich seine Kraft einteilen. Er muss der Leitwolf der Mannschaft sein, der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz.
Coordes: Die Mannschaften und Spieler des FC Bayern sind zu großen Teilen mit über unseren Tisch gegangen. Da bin ich schon stolz drauf. Ich war in der ganzen Welt unterwegs. Für besonders wichtig halte ich den Übergang von der U 17/U 19 in den Seniorenkader. Deswegen haben wir weltweit in dieser Altersstruktur beobachtet.
Coordes: Als er noch Jugendspieler war, habe ich Manuel Neuer bei einem U-17-Länderspiele in Wohlen in der Schweiz beobachtet. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen. Er war damals schon ein ,Gummikaspar’, seine Bewegungen waren sensationell und ein super Fußballer war er noch dazu.
Coordes: Wir hatten in dieser Zeit Oliver Kahn und danach Hans-Jörg Butt. Uli Hoeneß brauchte einfach keine jungen Torhüter. Es zählte Erfahrung. Heute hat sich die Denkweise etwas verändert.
Coordes: Sie haben sich wieder exzellent verstärkt. Da fallen mir Douglas Costa oder Arturo Vidal ein. Der Vidal ist der beste Spieler, den du in diesem Sommer für eine Spitzenmannschaft verpflichten konntest. Er ist ein toller Zweikämpfer und Fußballer.
Coordes: In den Pokalwettbewerben hängt das von der Tagesform ab. In einem Spiel ist viel möglich. Sie sind auf allen Positionen mehr als doppelt besetzt, das ist international ihr Vorteil. Ich denke, sie sind dadurch führend in der Welt. Als Konkurrent sehe ich unmittelbar Real Madrid. Barcelona hat nach dem Verlust von Xavi und der Verletzung von Messi derzeit an Qualität verloren.
Coordes: Ja, zu den Heimspielen in München gehe ich regelmäßig. Und an diesem Sonnabend komme ich nach Bremen und gucke mir die Partie im Weserstadion an.
Coordes: Der Rasen muss brennen, dann kann Werder den Münchnern weh tun. Jeder muss über sich hinauswachsen. Die Spieler müssen mit einer gesunden Härte die Bayern stören, so dass sie sich nicht entwickeln können. Auf dem Papier hat Werder keine Chance, aber Spiele werden auf dem Platz entschieden.