Bremen Bleibt er oder geht er? Die Frage nach der Zukunft von Torjäger Franco di Santo zog sich beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen über die gesamte Sommerpause hin. Gerüchte, dass der 26-Jährige vorzeitig aus seinem bis 2016 laufenden Vertrag aussteigen will, hielten sich hartnäckig. Am Mittwoch nun, zum Auftakt der Vorbereitung auf die neue Saison, brach der Angreifer sein Schweigen und lieferte erstmals Antworten. „Viele wollten mich, aber ich habe allen gesagt: Ich will lieber bei Werder bleiben. Wir sind in Gesprächen und nah beieinander. Ich würde gerne verlängern, und ich hoffe, Werder sieht das auch so“, sagte di Santo und bekannte sich damit zu den Bremern.
Bereits seit geraumer Zeit liegt di Santo ein Angebot zur Vertragsverlängerung vor. „Wir nähern uns da sicher an. Ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen“, erklärte Werder-Sportchef Thomas Eichin. Mit dem Argentinier sowie dem Kölner Zugang Anthony Ujah, der beim schweißtreibenden Laktattest im sommerlichen Bremen rund um Platz 11 beim Weserstadtion erstmals in Grün-Weiß zu sehen war, hätten die Bremer ein starkes Sturmduo in ihren Reihen.
Die Rückkehrer Eljero Elia und Ludovic Obraniak sollen den Club dagegen verlassen. Das Duo wurde nach dem Ende der Leihgeschäfte mit Southampton (Elia) und Rizespor (Obraniak) bis auf weiteres vom Trainingsbetrieb freigestellt, um sich einen neuen Club suchen zu können. „Es ist klar, dass wir bei beiden eine Lösung finden wollen und dass beide bei uns keine Rolle mehr spielen. Das wissen die Spieler“, meinte Eichin. Abnehmer sind bislang aber nicht in Sicht. „Das Transferfenster läuft noch lange, wir haben da keinen Zeitdruck“, meinte Eichin.
An diesem Donnerstag fahren die Bremer nach Neuruppin ins erste Trainingslager. Clemens Fritz hofft, in der kommenden Saison die internationalen Plätze ins Visier nehmen zu können. „Es wäre nicht schlecht, eine bessere Runde zu spielen als in der vergangenen Saison“, meinte der Kapitän. Die vorherige Spielzeit hatte Werder auf Platz zehn mit drei Punkten Rückstand auf die Europa-League-Ränge abgeschlossen.
Trainer Viktor Skripnik warnte derweil vor zu hoher Erwartungshaltung: „Wir müssen realistisch sein. Zunächst wollen wir einen guten Start hinlegen. Den Rest muss man dann sehen.“ Der Ukrainer zeigte sich gut gelaunt und legte bereits ein kleines Feuerwerk an Sprüchen hin. „Manchmal muss man im Urlaub auch mit seinem Gewicht kämpfen. Diesmal habe ich leider verloren“, witzelte der 44-Jährige. Laufen im Urlaub sei nicht einfach, da er keinen Trainer habe. „Ich möchte fit sein, kein Opa werden“, sagte Skripnik, und sprach zusätzlich vielen Fans wohl aus der Seele, in dem er sagte: „Ein Monat ohne Fußball ist nicht einfach.“ Diese Zeit ist in Bremen nun vorbei.
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