DüSSELDORF Joachim Löw startet voller Vorfreude den WM-Countdown: 32 Tage vor dem Ernstfall in Südafrika gegen Australien nimmt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihre WM-Titelmission in Angriff. „Wir freuen uns, dass es nach langen Vorbereitungen und einigen wichtigen Entscheidungen für uns mit dem Spiel gegen Malta losgeht“, sagte der Bundestrainer vor der Zusammenkunft seines Kaders am Mittwoch in Düsseldorf.
Der 50-Jährige wird nicht nur bei dem Benefizspiel zugunsten der Egidius-Braun-Stiftung und weiterer sozialer Projekte des DFB an diesem Donnerstag (18 Uhr/ARD) gegen Malta improvisieren müssen. Angeführt von Kapitän Michael Ballack, der selbstbewusst das Finale zum „WM-Ziel“ erklärte, fehlen zu Vorbereitungsbeginn gleich zwölf Akteure aus dem vorläufigen 27 Spieler umfassenden WM-Aufgebot – etwa die vier Bremer Wiese, Mertesacker, Özil und Marin, die am Sonnabend im DFB-Pokalfinale auf Bayern München treffen. Der siebenköpfige Bayern-Block wird zwei Tage nach dem Champions-League-Finale (22. Mai) dazustoßen.
Aufgefüllt wird der Rumpfkader gegen Malta durch die vier Perspektivspieler Kevin Großkreutz, Mats Hummels (beide Dortmund), Stefan Reinartz (Leverkusen) und Torwart Tobias Sippel (Kaiserslautern), die laut Löw „fast alle“ spielen sollen. Der Gladbacher Marco Reus musste am Dienstag wegen einer Muskelverhärtung absagen. Im Torwart-Dreikampf mit Bremens Tim Wiese und Bayerns Jörg Butt kann Schalkes Manuel Neuer vorlegen. „Ich weiß nicht, ob es ein Vorteil ist, als einziger Torwart von Beginn an dabei zu sein“, sagte Neuer.
Die ungewisse Zukunft von Chefcoach Löw und ist für Manager Oliver Bierhoff dagegen kein Problem. Die Vertragsverhandlungen zwischen Löw und dem DFB waren im Februar geplatzt und auf die Zeit nach der WM vertagt worden. Damals waren vertrauliche Details aus den Gesprächen an die Öffentlichkeit gelangt. „Indiskretionen kränken mich“, so Löw. Seine Zukunft sei völlig offen: „Alles ist möglich. Ich müsste ein Grundvertrauen spüren für meine Arbeit.“
Im Falle eines Abschieds käme es für Löw aber nicht infrage, sofort bei einem Verein anzufangen. DFB-Präsident Theo Zwanziger sagte am Dienstag, dass er mit Löw mindestens bis zur EM 2012 weiterarbeiten wolle.
Neuer (Schalke/24 Jahre/2 Länderspiele) - Boateng (Hamburg/21/3), Tasci (Stuttgart/23/10), Westermann (Schalke/26/17), Aogo (Hamburg/23/0) - Träsch (Stuttgart/22/1), Khedira (Stuttgart/23/2) - Trochowski (Hamburg/26/28), Kroos (Leverkusen/20/1), Podolski (Köln/24/70) - Kießling (Leverkusen/26/3).Haber (Ferencvaros/28/37) - Muscat (Sliema/25/11), Agius (Melfi/23/12), Scicluna (Valetta/30/26), Caruana (Hibernians/23/10) - Briffa (Valetta/28/47), Cilia (Birkirkara/27/2), Pace (Valetta (33/35), Fenench (Sliema/24/15) - Mifsud (Valetta/29/73), Bogdanovic (Barnsley/30/27).