Rotterdam /Kiew Wegen rassistischer Ausfälle und erneuter Fan-Krawalle in der Europa League drohen Feyenoord Rotterdam empfindliche Strafen. Beim 1:2 gegen den AS Rom am Donnerstag musste die Partie gleich zweimal wegen fliegender Gegenstände unterbrochen werden.
In Rotterdam seien 42 Fußball-Anhänger festgenommen worden, berichtete das „Algemeen Dagblad“. Die niederländischen Anhänger sind Wiederholungstäter: Bereits vor dem Hinspiel (1:1) gab es in Rom schwere Krawalle.
Besonders pikant: Eine aufblasbare Riesenbanane flog in Richtung des dunkelhäutigen Roma-Profis Gervinho. „Das Schlimmste passiert im Stadion. Nichts, was den Körper verletzt, vieles, was die Seele verletzt“, schrieb der „Corriere dello Sport“. Rotterdam-Trainer Fred Rutten kritisierte die eigenen Fans. Eine rassistische Motivation wollte der Ex-Schalke-Coach in der Bananen-Aktion aber nicht erkennen: „Wir haben verschiedene Nationalitäten in unserem Team, es ist Nonsens. Wir machen zu viel daraus.“
In Ukraines Hauptstadt Kiew indes sollen politische Provokationen Auslöser für eine Massenschlägerei am Rande des 3:1 von Dynamo gegen EA Guingamp gewesen sein. Dutzende Fans prügelten sich, das Spiel wurde für knapp zehn Minuten unterbrochen.
Der ukrainische Abgeordnete Igor Mosijtschuk warf den französischen Fans Provokation vor. Sie sollen ein Plakat mit der Aufschrift „Die Krim ist Russland“ gezeigt haben. Russland hatte sich die Krim im März 2014 einverleibt. Die Ukraine sieht die Schwarzmeerhalbinsel weiter als Teil ihres Territoriums.
Auch Bayer Leverkusen droht eine Strafe wegen eines von einer Fan-Gruppe beim Champions-League-Heimspiel gegen Atlético Madrid am Mittwoch gezeigten Banners mit beleidigenden Äußerungen. In spanischer Sprache waren auf dem Banner die Madrilenen mit Schimpfwörtern verunglimpft worden. „Wir werden uns von der Aktion distanzieren“, sagte Meinolf Sprink, für Kommunikation zuständiges Mitglied der Bayer-Geschäftsführung.