MüNCHEN/OLDENBURG/GRO - Der Wechsel von Torwart Hans-Jörg Butt zu Bayern München ist perfekt, die Personalplanungen des deutschen Fußball-Rekordmeisters für die kommende Saison sind damit offenbar weitgehend abgeschlossen. Die Bayern bestätigten am Mittwoch die ablösefreie Verpflichtung des dreimaligen Nationalspielers, der einen Zweijahresvertrag bis 2010 unterzeichnete.
„Wir sind sehr glücklich über diesen Transfer, denn Jörg Butt passte mit seiner internationalen Erfahrung genau in unser Anforderungsprofil“, erklärte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge: „Butt soll vor allem unseren jungen Torwart Michael Rensing in dessen Entwicklung unterstützen.“ Der Routinier werde die Rolle als Nummer zwei akzeptieren, versicherte Rummenigge: „Vom Charakter her kenne ich keinen besseren Spieler.“ Butts bisheriger Verein Benfica Lissabon hatte zuvor mitgeteilt, dass man sich mit dem 34-Jährigen einvernehmlich auf eine Auflösung des noch bis zum 30. Juni 2009 laufenden Vertrages geeinigt habe.
„Das ist noch einmal eine Riesen-Herausforderung für mich. Bayern hat sehr große Ziele. Ich will mithelfen, diese Ziele zu erreichen“, sagte Butt. Ein ausschlaggebender Punkt sei für ihn gewesen, dass Jürgen Klinsmann die Mannschaft künftig trainieren wird. Nun freue er sich riesig auf die Championsliga und sei überzeugt, dass er auch gebraucht werde: „Da bekommt jeder seine Einsätze. Ich werde richtig Gas geben. Es ist wichtig, dass man jederzeit Gewehr bei Fuß steht.“
Der gebürtige Großenkneter und ehemalige Torwart des VfB Oldenburg war 1997 zum Hamburger SV und vier Jahre später zu Bayer Leverkusen gewechselt. Beim portugiesischen Viertplatzierten Benfica Lissabon, wo er in der letzten Saison spielte, war Butt nicht über eine Reservistenrolle hinter Stammkeeper Quim hinausgekommen.
Damit steht das Gerüst der Mannschaft für die kommende Saison. Sicher dabei sein werden auch Franck Ribery und Luca Toni. Unmissverständlich machte Rummenigge klar, dass es einen Verkauf nach der EM und egal bei welchen Summen nicht geben werde: „Lieber würde ich das Tafelsilber von Bayern verkaufen.“
Zudem brachte der Club-Boss erneut den gerade zurückgetretenen Oliver Kahn als möglichen Nachfolger für Uli Hoeneß ins Gespräch. Der Manager will Ende 2009 sein Amt abgeben. „Einen Ersatzmann zu finden, wird sehr schwer. Oliver Kahn, das kann ich mir vorstellen, könnte so ein Kandidat sein“, sagte Rummenigge.