Ganderkesee Die Vermeidung von Plastikmüll ist ein brandaktuelles Thema. Da gibt es „Plastik-Fasten“, beim Bäcker wird Kaffee im Mehrwegbecher nachgefüllt und Luftballons sind auch nicht mehr gerne gesehen. Wie sieht es denn auf dem Herbstmarkt aus, der in diesem Jahr ganz im Zeichen von fairem und nachhaltigem Handel steht? Die hat NWZ nachgefragt.
Mehr Mehrweg anbieten
„Wir haben extrem darauf geachtet, so gut es geht Mehrweg anzubieten“, bekräftigte Klimaschutzmanager Lars Gremlowski über das Angebot auf dem Marktplatz am Sonntag. Begleitend zur offiziellen Auszeichnung der Gemeinde als „Fairtrade Town“ waren dort Stände von Partnern aufgestellt worden, bei denen Nachhaltigkeit ein Thema war. Wie etwa die Schule am Habbrügger Weg, die sich selber gerade um eine Fairtrade-Auszeichnung bewirbt. „Wir sind nachhaltig“, sagte Schulleiter Rainer Müller, „deshalb gibt es kein Plastik.“ Von der Gemeinde wurden daher auch Tassen und umweltfreundliche Servietten zur Verfügung gestellt.
Es gelingt nicht immer
Beim Stand der Gemeinschaft Ganderkeseer Vereine waren zumindest die Becker aus Keramik. „Wir versuchen, nachhaltig zu sein, aber das gelingt nicht immer“, erklärte Janina Jantzen, 2. Vorsitzende des Fördervereins, mit Blick auf die Rührstäbchen, die teilweise aus Kunststoff waren. „Das ist aber schon ein wichtiges Thema für uns.“
Am Stand des Nabu waren die Becker zwar nicht zum Abwaschen, aber dafür aus Pappe. „Selbstverständlich“, sagte Hans Fingerhut, Erster Vorsitzender der Ortsgruppe Ganderkesee. Ein Stück weiter waren dagegen noch Plastikgabeln im Gebrauch. „Wir haben noch viele Altbestände “, verriet ein Standbesitzer, der ungenannt bleiben wollte. „Wir brauchen die jetzt noch auf, nachgekauft werden dann Gabeln aus Holz.“
Besucher achten darauf
Auch bei den Besuchern des Herbstmarktes gab es ein Bewusstsein für das Thema Plastikmüll. „Ich finde das ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema“, sagte Minea Schumbera, die ihre Pommes mit einer Holzgabel aß. „Wenn ich eine längere Autofahrt mache, nehme ich auch einen Thermobecher mit und lasse den unterwegs auffüllen.“
Lars Gremlowski freute sich, dass die Teilnehmer des Herbstmarktes zunehmend auf Einweglösungen aus Plastik verzichten. „Man sieht generell mehr ökologische Produkte in diesem Bereich“, sagte er. Es sei auch einfacher geworden, darüber gemeinsam ins Gespräch zu kommen.