Ganderkesee Über Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Ganderkesee hat sich die Ratsfraktion der Grünen Gedanken gemacht. Eine zentrale Forderung, die aus ihrer Sicht im Verkehrsentwicklungsplan Berücksichtigung finden sollte: eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h im gesamten Ortskern und eine generelle Verlegung des Fahrradverkehrs auf die Fahrbahnen.
Dazu fordern die Grünen in ihrem Antrag an Bürgermeisterin Alice Gerken die Umwidmung der Straßen im Bereich der Grundschule Dürerstraße und des Schulzentrums in Fahrradstraßen, die ansonsten nur von Bussen, Taxis und Anwohnern befahren werden dürfen. Das Ortszentrum, begrenzt durch Raiffeisenstraße, Lindenstraße, Bergedorfer Straße (ab Lindenstraße), Ring und Grüppenbührener Straße (ab Am Steinacker) wollen die Grünen sogar zur „Shared Space“-Zone erklären – ein Konzept, das die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer und den weitgehenden Verzicht auf Ampeln, Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen vorsieht.
In seiner Antragsbegründung schreibt Grünen-Fraktionschef Dr. Volker Schulz-Behrendt, dass insbesondere das Tempolimit „als Voraussetzung für ein risikoarmes Nebeneinander von Auto- und Radverkehr“ gesehen werde. Die aktuellen, vergleichsweise kurzen, Tempo-30-Zonen würden eine wirksame Verlangsamung des Autoverkehrs nicht bewirken, heißt es weiter.
Die vorhandenen Nebenanlagen würden zu einem großen Teil eine ungehinderte und sichere Nutzung nicht zulassen, so Schulz-Behrendt. Für Rollatoren oder Fahrradanhänger seien sie nicht breit genug. Radfahrer, die die Fahrbahn nutzen, würden sich gegenüber den Kraftfahrzeugen unterlegen fühlen. Es sei daher verständlich, dass viele – auch für Kurzstrecken – lieber ins Auto statt aufs Fahrrad stiegen.