Hoykenkamp - Von Beruf ist Kerstin Rogge-Mönchmeyer Betriebsleiterin der Nordseehalle und des Neuen Theaters in Emden – die 61-Jährige hat aber eine bewegte Vita hinter sich, von der sie am Freitag beim Plattdeutschen Abend des Orts- und Verkehrsvereins Schönemoor lebhaft zu erzählen wusste – in einem Platt mit Mecklenburger Anklang, denn sie ist gebürtige Rostockerin.
Der Besuch im Gasthof Menkens in Hoykenkamp war ihr zweiter in der Gemeinde Ganderkesee. Das erste Mal war sie im November 1989, wenige Tage nach dem Mauerfall, hier zu Gast – bei der Sängerin Renate Kern in Hoyerswege. Und das kam so: Kerstin Rogge war in der DDR als Musikerin und Sängerin bekannt. Und Renate Kern, damals schon als Country-Sängerin Nancy Wood unterwegs, trat bereits vor der Wende mehrfach im anderen Teil Deutschlands auf, unter anderem in Fernsehsehsendungen, bei denen auch Kerstin Rogge mitwirkte.
„Der Kontakt ist geblieben“, erzählte sie am Freitag. Am Tag, als die Grenze offen war, reiste die Rostockerin zunächst nach Lübeck und rief von dort aus Renate Kern an. Es kam zum Treffen in deren Tonstudio in Hoyerswege – und spontan wurde ein gemeinsames Konzert im Hof Hoyerswege organisiert. „Das war am 14. November 1989 – vermutlich das erste deutsch-deutsche Konzert nach dem Mauerfall“, meinte Kerstin Rogge-Mönchmeyer lachend. Zeitungsartikel vom damaligen Auftritt hatte sie mitgebracht nach Hoykenkamp.
Ein bisschen enttäuscht war Organisator Hillard Bley vom Besuch des Abends. Das Programm, an dem als Erzähler wieder Anni Schlüter, Marianne Schöneboom, Gerda von Seggern und Gerhart Wöhlke sowie Musiker Heino Engelbart mitwirkten, hätte durchaus mehr Resonanz verdient gehabt.