Schierbrok „Mehr, größer und schneller“ fasste Ortsbrandmeister Norbert Twisterling die gestiegenen Anforderungen durch den neuen Bedarfsplan der Gemeinde auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schierbrok-Schönemoor am Freitag zusammen. Selbiges lässt sich aber auch für die geleistete Arbeit der Kameraden im vergangenen Jahr sagen, denn die Ortswehr verzeichnete mit 48 Einsätzen so viele wie noch nie zuvor. Hatte der ehemalige Ortsbrandmeister Bernd Seemann für 2018 auf ein „unspektakuläres Einsatzjahr“ zurückgeblickt, seien einige Mitglieder in 2019 an die Belastungsgrenze gekommen.
Über 1000 Stunden Plus
Das zeigt sich auch in der Anzahl der Dienststunden, die mit 12 470 deutlich über dem Vorjahr mit 11 394 Stunden lag. Allein 5004 Stunden davon entfielen auf Übungen und Lehrgänge, ein sattes Plus von rund 65 Prozent (2018: 3038 Stunden). Die Einsatzstunden beziffern sich auf 927, gegenüber 593 Stunden im Vorjahr. Twisterling bedankte sich bei allen Kameraden für das gezeigte Engagement. Auch der Erste Gemeinderat Matthias Meyer, der zu Gast war, lobte die Anwesenden für ihre Arbeit: „Das Ehrenamtliche ist heute nicht mehr die Selbstverständlichkeit, die es einmal war.“
Zu den denkwürdigen Einsätzen im vergangenen Jahr zählte Twisterling den humorigen Klassiker „Katze im Baum“ im Januar, einen glimpflich abgelaufenen Wohnungsbrand in einem Sechsfamilienhaus in Heide im März, den Großbrand in der Kita „Sonnenblume“ im Juli sowie einen tödlichen Zugunfall im Oktober.
Anforderungen wachsen
Dass es für die Feuerwehr Schierbrok-Schönemoor in 2020 auf hohem Anforderungsniveau weitergeht, zeigte sich dann bei einer Vorstellung des Feuerwehrbedarfsplans durch Gemeindebrandmeister Bernd Lembke: Auch die Einsatzstelle in Schierbrok muss ganzjährig innerhalb von zehn Minuten mit neun Kameraden ausgerückt sein. Dazu sollen in Absprache mit der Gemeindeverwaltung zukünftig mehr Arbeitgeber involviert werden, um örtlich arbeitende Mitglieder der Feuerwehr bei Bedarf freizustellen. Pro Mitglied werden zudem 40 Stunden an zusätzlicher Ausbildung anfällig.
Das Feuerwehrhaus, das zu klein für den Bedarf der Schierbroker geworden ist, wird zudem ausgebaut werden oder einem Neubau weichen müssen. „Jedes Feuerwehrhaus der Gemeinde muss angepackt werden“, so Lembke. „Das werden spannende Jahre“, fasste er die künftige Umsetzung des Bedarfsplans zusammen.
Personell bleibt es stabil
Personell blieb die Feuerwehr Schierbrok-Schönemoor im Jahr 2019 stabil: 56 Mitglieder stark ist die Einsatzabteilung derzeit (55 Mitglieder in 2018), von sechs Frauen. Vier Kameraden verließen die Ortswehr, dafür gab es zwei Neuaufnahmen sowie zwei Übertritte aus anderen Ortswehren. 24 Mitglieder stark ist die Jugendfeuerwehr (27 im Vorjahr), davon sind zwei Mädchen.