Sandhatten - Es ist wichtig, Bäume in ihrer Gesamtheit zu sehen: als elementarer Bestandteil unseres Ökosystems bieten sie Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Baumpfleger sind Vermittler zwischen Mensch und Baum. Durch fachgerechte Schnittmaßnahmen sollen Bäume langfristig erhalten und damit auch die größtmögliche Sicherheit für Menschen und Gebäude erreicht werden.
Baumpfleger*in ist kein Ausbildungsberuf. Maßgebendes Regelwerk für eine professionelle Baumpflege ist jedoch die „ZTV-Baumpflege“, die in regelmäßigen Intervallen von Fachgremien überarbeitet wird. Wir sind zertifizierte „European Tree Worker“ und besuchen außerdem regelmäßig Fort- und Weiterbildungen im Bereich Baumpflege. Denn die Technik, in den Baum zu gelangen und sich in ihm bewegen zu können, ist das eine, zu wissen, welche Schnittmaßnahmen in welchem Baum angemessen sind und wie eine fachgerechte Durchführung auszusehen hat, das andere.
Baumbiologie beachten
Bevor wir mit unserer eigentlichen Arbeit beginnen, führen wir immer individuelle Gespräche mit unseren Kund*innen und versuchen, unser Fachwissen zu vermitteln und so zu nachhaltigen Lösungen beizutragen. Die Baumbiologie muss stets berücksichtigt werden, denn manche Schäden durch unsachgemäße Eingriffe werden erst nach Jahren sichtbar und sind dann oft irreversibel.
Baumbestände erhalten
Gerade jetzt, in Zeiten des Klimawandels mit zunehmenden Trockenperioden und alarmierendem Waldsterben gilt es, Baumbestände zu erhalten. Gleichzeitig wollen wir die Interessen der Menschen berücksichtigen. An erster Stelle steht hier die Verkehrssicherheit.
Geht nach fachlicher Einschätzung von einem Baum Gefahr für die Öffentlichkeit aus, befinden sich die Eigentümer*innen in der Pflicht, diese zu beseitigen. Hier greifen Maßnahmen wie Totholzentfernung, Einbau von Kronensicherungen oder Einkürzungen von Kronenteilen. Auch das Beseitigen von Astausbrüchen und Sturmschäden oder das Fällen von Bäumen gehören dazu. Doch auch das Bedürfnis nach Licht oder gestalterische Aspekte können Gründe für schonende Baumpflegemaßnahmen sein.
Um in den Baum zu gelangen und uns frei in der Krone bewegen zu können, nutzen wir die Seilklettertechnik (SKT). Mit Hilfe unserer Seile und unserer Kletterausrüstung gelangen wir bis in die äußersten Kronenteile, ohne dass der Baum geschädigt wird. Hier sind wir gegenüber großen Maschinen im Vorteil, die oftmals den Boden zu stark verdichten und an schwer zugänglichen Standorten nicht einsetzbar sind.
Da eine Rettung in Notsituationen auch laut Berufsgenossenschaft jederzeit gewährleistet sein muss, befinden sich immer zwei ausgebildete Kletterer*innen auf der Baustelle. Jährliche Rettungsübungen sowie eine Prüfung des Kletterequipments durch eine sachkundige Person gehören ebenso zum Pflichtprogramm wie der zweijährliche Gesundheitscheck und die Auffrischung des Erste-Hilfe-Scheins. Erfahrung mit der Seilklettertechnik und die richtige Ausrüstung sind ebenso wichtig für sicheres Arbeiten wie körperliche Fitness und vor allem eingespielte Teams.