Wesermarsch Auch wenn das Palliativnetzwerk Wesermarsch seit Dezember 2015 tätig ist und sich „gut im Team gefunden“ hat, ist die Aufbauarbeit noch längst nicht beendet. „Es wäre gut, wenn wir noch mehr Kollegen gewinnen könnten“, hofft Dr. Olaf Hesper auf weitere Hausärzte, die sich dem Netzwerk anschließen. Denn, so betont Dr. Robert Villis, derzeit sei aufgrund der Landkreis-Größe meist nur eine Telefonberatung der Mediziner möglich.
Die noch zu leistende Überzeugungsarbeit lohne aber, so Hesper. Denn: Die Aufgabe sei „aus medizinischer Sicht sehr dankenswert“. Durch die Begleitung sterbender Menschen könne man Trost spenden, Schmerzfreiheit garantieren und Sicherheit geben, so der Allgemeinmediziner. Zudem könnten alle Beteiligten viel voneinander lernen.
Erste Ansprechpartnerin für Ärzte, Pflegedienste und Angehörige ist Birthe Heins als hauptamtliche Koordinatorin. Sie prüft, berät und holt die passenden Experten aus dem Netzwerk hinzu.
Vor Ort sind dann die beteiligten Pflegedienste im Einsatz. Und auch die loben die durch das Netzwerk mögliche Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung. Weil diese über die Kranken- und nicht die Pflegeversicherung abgerechnet werde, stehe mehr Zeit für den Menschen zur Verfügung, erklärt Marcus Hoogstrat-Baesele, Pflegedienstleiter der Malteser.
88 Patienten wurden in der Wesermarsch 2016 in ihren letzten Wochen betreut, zehn sind es bisher in diesem Jahr. Mehr als Dreiviertel der Menschen konnten so zu Hause sterben. Das Netzwerk sichert registrierten Patienten und deren Angehörigen rund ums Jahr 24 Stunden Erreichbarkeit zu.