Brake Bei einem auch als Grüner Star bezeichneten Glaukom handelt es sich um eine chronische, vor allem im zunehmenden Alter weit verbreitete Augenerkrankung. Ein Großteil der Betroffenen kann heute mit sehr gutem Erfolg medikamentös behandelt werden. Meistens wird der Erkrankungsverlauf dadurch gestoppt oder zumindest deutlich gebremst, sodass sich die krankheitsbedingten Schäden in Grenzen halten.
Weil der Grüne Star fast immer erst in späten Stadien zu wahrnehmbaren Sehstörungen führt, bleibt er oft lange Zeit unerkannt. Nach wie vor wird die Erkrankung bei vielen Patienten erst diagnostiziert, wenn schon irreparable Schäden entstanden sind. Dabei lässt sich ein Glaukom mit einer unaufwendigen Vorsorgeuntersuchung schnell und sicher feststellen, berichtet Dr. Johannes Plaggenborg, in Brake niedergelassener Facharzt für Augenheilkunde: „Ohne eine rechtzeitige augenärztliche Therapie verursacht ein Grüner Star früher oder später erhebliche Störungen oder sogar einen kompletten Verlust des Sehvermögens.“
Nach Angaben der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft ist das Glaukom weltweit die zweithäufigste Ursache für eine Erblindung. Die Häufigkeit der Erkrankung nimmt ab dem 40sten Lebensjahr deutlich zu und beträgt bei Frauen und Männern über 65 Jahre in Deutschland bis zu vier Prozent. Bundesweit werden pro Jahr rund 1000 Glaukom-bedingte Neuerblindungen registriert.
Gesichtsfeld eingeengt
Ein Glaukom entsteht meistens infolge eines unnatürlich erhöhten Augendrucks. Darüber hinaus kann eine Überempfindlichkeit der Sehnerven eine Rolle spielen. Beide Probleme führen zu einer irreparablen Zerstörung von Sehnervenfasern. Typisches Anzeichen einer fortgeschrittenen Schädigung ist eine weitgehende Einengung des Gesichtsfeldes. Bereits entstandene Schädigungen des Sehnervs lassen sich nicht mehr umkehren, erklärt Dr. Plaggenborg: „Bei der Glaukom-Behandlung kommt es allein darauf an, eine weitere Verschlechterung, so gut es geht, aufzuhalten.“
Ein für den Grünen Star verantwortlicher erhöhter Augendruck entsteht, wenn die Filter in den Flüssigkeitskanälen verstopft sind, über die das Sehorgan mit Blut und Nährstoffen versorgt wird. Nicht mehr benötigte Reststoffe können dann nur noch vermindert oder gar nicht mehr abfließen. Dass sich in den Filtern im Laufe der Zeit ähnlich wie in einem Ölfilter im Motor immer mehr Partikel ansammeln, ist eine normale Begleiterscheinung des Alterungsprozesses. Im Auge sorgt der behinderte Abfluss für einen Flüssigkeitsstau, der schädlichen Druck auf die sensiblen Fasern des Sehnervs ausübt.
Zwei Therapieoptionen
Für eine gut wirksame Glaukom-Behandlung kommen für die meisten Patenten zwei Optionen infrage. Bei rund 90 Prozent reicht eine tägliche Versorgung des betroffenen Auges mit speziellen Tropfen aus. Alternativ kann eine Laser-Behandlung wie das besonders effektive SLT-Verfahren eingesetzt werden, mit dem unter Aktivierung des körpereigenen Immunsystems ein Reinigungsprozess in Gang gesetzt wird..
Beide in Augenarztpraxen gängigen Behandlungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass die Filter von störenden Rückständen befreit werden und das Kammerwasser wieder ungehindert aus dem Auge abfließen kann, erklärt Dr. Plaggenborg: „Damit ist der erhöhte Augendruck beseitigt und der Sehnerv wird nicht weiter geschädigt.“