Brake Die augenärztliche Vorsorgeuntersuchung für eine frühzeitige Glaukom-Feststellung umfasst neben einer Messung des Augeninnendrucks auch einen Check des Sehnervenkopfes, was der Ort ist, wo der Sehnerv in die Netzhaut übergeht. Nur mit beiden Untersuchungen ist eine zuverlässige Glaukomvorsorge möglich, betont der Berufsverband der Augenärzte. So haben Studien gezeigt, dass etwa die Hälfte der Glaukome übersehen wird, wenn bei der Vorsorge allein auf eine Messung des Augeninnendrucks gesetzt wird.
Ein erhöhter Augeninnendruck oder ein auffälliger Sehnervenkopf macht eine Reihe weiterer Untersuchungen erforderlich. Erst wenn diese abgeschlossen sind und die Glaukom-Diagnose zweifelsfrei gesichert ist, sollte eine zum individuellen Befund passende Behandlung eingeleitet werden, betont Dr. Johannes Plaggenborg, in dessen Gemeinschaftspraxis pro Jahr mehr als 1000 Glaukom-Patienten behandelt werden.
Bei rund 90 Prozent der Betroffenen reicht eine tägliche Versorgung mit drucksenkenden Augentropfen aus. Die zur Glaukom-Behandlung eingesetzte Medikation hat vor allem zwei positive Effekte. Einige Medikamente sorgen dafür, dass die Abflusskanäle geweitet werden und die Flüssigkeit besser aus dem Auge abfließen kann. Ebenfalls eingesetzte Betablocker hemmen die Flüssigkeitsproduktion.