Mario Leisle (Bild) ist Sprecher der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
Ist man nach einem akuten Schlaganfall am besten auf einer Stroke Unit aufgehoben?
LeisleJa. Auf einer Stroke Unit hat man die Gewissheit, dass rund um die Uhr alle Fachleute vor Ort und alle notwendigen Geräte verfügbar sind. Nur so erhält man eine schnelle Diagnose und eine wirksame Therapie, was bei einem Schlaganfall so wichtig ist. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe haben bis heute 348 solcher Stationen zertifiziert.
Gibt es Fälle, die ambulant behandelt werden können?
LeisleEs gibt glücklicherweise auch beim Schlaganfall öfters leichte Verläufe, bei denen die Betroffenen keine oder nur geringe Folgen zurückbehalten. Dessen ungeachtet lautet die Devise immer, dass jeder Schlaganfall ein Notfall ist. Nur eine schnelle und ausführliche Diagnostik in einer spezialisierten Klinik bringt Sicherheit.
Besteht nach einem ersten Vorfall ein erhöhtes Risiko für einen weiteren Schlaganfall?
LeisleJa. Von den jährlich rund 270000 Schlaganfällen in Deutschland handelt es sich bei etwa 70000 um wiederholte Schlaganfälle. Das zeigt, wie groß das Wiederholungsrisiko ist. Dazukommt, dass ein zum zweiten oder dritten Mal auftretender Schlaganfall oft schwerer ausfällt als der erste. Schon deshalb ist eine gute Schlaganfall-Nachsorge sehr wichtig. Dazu gehört vor allem eine gute medikamentöse Einstellung durch den behandelnden Arzt sowie ein gesunder Lebenswandel.