Dr. Heike Piotrowski (Bild) ist Oberärztin in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie im Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch.

Wie kann man bei einem Oberschenkelhalsbruch helfen?

PiotrowskiMit einer Operation. Der Eingriff wird bei jüngeren Patienten zumeist gelenkerhaltend durchgeführt. Dafür werden die Bruchstellen genau angepasst und miteinander verschraubt. Alternativ kommt vor allem bei älteren Patienten eine endoprothetische Versorgung infrage, bei der ein komplettes Ersatzgelenk eingesetzt wird. Dies erfolgt je nach Knochenqualität zementfrei oder mit Knochenzement sowie mit oder ohne Ersatz der Hüftpfanne.

Was erwartet den Patienten?

PiotrowskiMit einem Oberschenkelhalsbruch kann man nicht mehr laufen und wird in der Regel mit einem Rettungswagen in die Notaufnahme eingeliefert. Als Erstes erfolgt eine eingehende Befragung und Untersuchung inklusive Röntgenbildern und Blutanalyse, sodass auch Begleitverletzungen- oder Erkrankungen identifiziert werden können. Es ist es immer das Ziel, dass der Patient innerhalb von 24 Stunden operiert wird.

Kommen die Patienten wieder auf die Beine?

PiotrowskiJa, wobei der Vorteil einer Endoprothese gegenüber einer Verschraubung ist, dass man das Gelenk sofort nach dem Eingriff wieder voll belasten kann. Die Mobilisation beginnt spätestens am Tag nach der OP. Das ist für ältere Patienten wichtig, weil eine lange Bettlägerigkeit bei ihnen mit einem großen Substanzverlust und gesundheitlichen Risiken verbunden ist.