Ahlhorn So ganz pünktlich schaffte es Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast dann doch nicht nach Ahlhorn. Am ersten Tag ihrer dreitägigen „Mein Land-Tour“ durch Niedersachsen hatte sie ein Stau auf der Autobahn auf ihrem Weg zu den Ahlhorner Fischteichen ausgebremst.
Doch auch mit etwas Verspätung war sie vom weitläufigen Gelände begeistert und wurde mit dem, was sie sah, für den Reisestress auf der Autobahn entschädigt. „Man genießt hier einfach die pure Natur“, sagte Otte-Kinast, als sie im Kremserwagen durchs Gebiet der Landesforsten fuhr. In einer ähnlichen Geschwindigkeit wie im Baustellenbereich der A1 bei Bremen bekam sie Wald, Wasser, Weiden und Heide geboten.
Neben dem Gebäude für die Fischschlachtung und -räucherei, den vor 100 Jahren von Hand ausgegrabenen Ahlhorner Fischteichen mit dem jährlichen Ablassen des Wassers und der Ernährung der Karpfen standen auch die Kompensationsmaßnahmen im Gebiet „Bei den Ruthenwiesen“ im Fokus. Auf dem rund 85 Hektar großen Areal befindet sich aktuell ein großer Anteil an Nadelbaum-Reinbeständen. In Zukunft wolle man hier standortgerechte Laubwälder entstehen lassen, erklärte Förster Björn Staggenborg: „Häufig steigen hier Kommunen ein, die das als Baustein für qualitative Ausgleichsflächen nutzen.“ Seit etwa zehn Jahren gebe es diese Maßnahme und werde gut angenommen. „Sie ist einfach deutlich effektiver als beispielsweise eine Streuobstwiese“, so Staggenborg.
Auch der Erläuterung über den waldpädagogischen Mehrtagesbetrieb lauschte die Ministerin interessiert. Nach einer Vorstellung der Ahlhorner Teichwirtschaft machte sich Barbara Otte-Kinast auf zum nächsten Ziel auf ihrer Route. Nach ihren gesammelten Eindrücken ist aber nicht ausgeschlossen, dass sie dem Gebiet rund um die Fischteiche in Zukunft einen erneuten Besuch abstattet. „Eigentlich müsste man hier einmal eine Kabinettssitzung machen, bei der alle Akteure dabei sind“, scherzte sie.