Wilhelmshaven So schnell kann es im Handball gehen: Noch am vergangenen Freitagabend hatten die Zweitliga-Spieler des Wilhelmshavener HV beim Tabellenführer Bergischen HC eine deftige 22:35-Packung erhalten. Am Sonntagabend sah die Mannschaft von Trainer Christian Köhrmann dann lange Zeit doch wie der große Gewinner aus. Gegen den Tabellendritten VfL Lübeck-Schwartau reichte es trotz langer Führung immerhin noch zu einem 27:27 (15:13)-Unentschieden.
Nach der Machtdemonstration des seit Freitag sicheren Erstligaaufsteigers Bergischer HC zeigte die Köhrmann-Sieben am Sonntag die Bedeutung des Wortes Moral auf. Angeführt vom starken René Drechsler, der acht Tore erzielte, kämpfte sich der WHV gegen Lübeck-Schwartau in der ersten Halbzeit immer wieder zurück. Als Rutger ten Velde einige Minuten vor der Halbzeitpause zur ersten WHV-Führung (12:11/ 22. Minute) traf, glaubte auch der letzte der 1070 Zuschauer in der Nordforst-Arena an die Überraschung.
Und auch die Halbzeitpause ließ die Wilhelmshavener nicht aus dem Tritt kommen. Dabei war es nicht so, dass die Schleswig-Holsteiner nichts auf das Tor der Gastgeber brachten. Vielmehr verzweifelte der VfL am starken WHV-Schlussmann Dennis Doden, der mit zwölf Paraden auftrumpfte.
Beim Stand von 22:19 (44. Minute) erhöhte Lübeck-Schwartau aber plötzlich mächtig das Tempo. Innerhalb von fünf Minuten drehte der Tabellendritte das Spiel auf den Kopf und erzielte gar die 23:22-Führung. Wer an diesem Sonntag gegen den WHV gesetzt hatte, wurde aber enttäuscht. Kay Smits und Tobias Schwolow wussten noch einen Konter zu setzen, der fast zum Erfolg geführt hätte – fast. 18 Sekunden vor Schluss glich Pawel Genda für Lübeck-Schwartau aus.
Durch das Unentschieden bauten die Wilhelmshavener (24:40 Punkte) den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz – diesen belegt der ThSV Eisenach mit 19:45 Punkten – auf fünf Zähler aus. Die nächste Partie bestreitet der WHV am kommenden Samstag (19.30 Uhr) beim Tabellenzweiten SG Bietigheim.