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Song Contest Womit man am ESC-Abend punktet

Kiew - Wenn sich die Fans des Eurovision Song Contest (ESC) vor dem Fernseher oder beim Public Viewing treffen, wird gewiss viel über die Teilnehmer hergezogen: Haarfarbe, tänzerisches Können, Stimme, Punktegeschiebe. Für die Schlaumeier gibt’s hier ein paar Fakten:

Da-Tam Dada-Tam Dam-Taaaaa-Dam

Bevor die Übertragung des ESC als Veranstaltung der Europäischen Rundfunkunion EBU richtig startet, ertönt die Eurovision-Fanfare. Bekannt ist sie sicherlich den meisten, weil sie früher auch vor „Wetten, dass..?“ gespielt wurde. Komponiert hat sie der Franzose Marc-Antoine Charpentier, der im 17. Jahrhundert lebte. In den 1950er Jahren entschied die EBU, dessen „Te Deum“ als Hymne einzuführen.

Heimsiege

Oslo-Gewinnerin Lena versucht es mit „Taken By A Stranger“ 2011 in Düsseldorf, kann den Titel aber nicht in Deutschland halten. Sechs anderen ist ein Heimsieg jedoch schon geglückt: So holt zum Beispiel gleich beim ersten Grand Prix 1956 in Lugano die Schweizerin Lys Assia mit „Refrain“ den Sieg. 13 Jahre später singt Salomé mit „Vivo cantando“ ihre Heimat Spanien in Madrid auf Platz eins. 1973 schafft das auch die Luxemburgerin Anne-Marie David mit „Tu te reconnaîtras“. Oder Gali Atari mit der Band Milk and Honey, die sich in Jerusalem 1979 mit „Halleluja“ durchsetzt.

Drei Mal Irland

Weil die Grüne Insel ihren Heimvorteil gleich zweimal nutzen kann, trägt sie den ESC dreimal nacheinander aus: 1993, 1994, 1995. Den Startschuss gibt Linda Martin, als sie 1992 mit „Why Me?“ in Malmö den Sieg holt. Danach gewinnen Niamh Kavanagh („In Your Eyes“) in Millstreet und im Jahr darauf Paul Harrington und Charlie McGettigan („Rock’n’Roll Kids“) in Dublin. Erst 1995 bricht das norwegische Duo Secret Garden („Nocturne“) in Dublin die Siegesserie – nur um ein Jahr später in Oslo den Titel wieder an Irland abzugeben: an Eimear Quinn mit „The Voice“. Die Insel ist mit sieben Siegen das erfolgreichste ESC-Land – vor Schweden (sechs).

Immer wieder zweiter

Sage und schreibe fünfzehn Mal musste sich Großbritannien bisher mit dem zweiten Platz zufrieden geben – zuletzt 1998 mit Imaanis „Where Are You“ in Birmingham. Zweimal (1968 und 1988) haben die Briten nur mit einem Punkt Abstand das Nachsehen. Kein anderes Land kommt in der ESC-Geschichte annähernd so oft auf diesen undankbaren Rang. Das Königreich steht allerdings als dritterfolgreichste Nation auch fünfmal ganz oben auf dem Treppchen. Seit 2010 verpassen die Briten aber stets die Top Ten.

L’Allemagne zéro points

Dass sich Deutschland im ESC-Finale zuweilen nicht gerade mit Ruhm bekleckert, kann passieren. Achtmal landet ein Beitrag auf dem letzten Platz. Dass allerdings dabei nur null Punkte abgeholt werden, gab es bisher nur selten. 2015 bekommt Ann Sophie (im nationalen Vorentscheid nur Zweite, doch Sieger Andreas Kümmert verzichtet) mit „Blue Smoke“ in Wien keinen einzigen Zähler. Zuvor war das Deutschland zuletzt mit Ulla Wiesner („Paradies, wo bist du?“) 1965 in Neapel passiert – damals allerdings verteilte noch allein eine Jury Punkte, nicht auch die Zuschauer. Jamie-Lee wurde 2016 zwar auch Letzte – holte aber immerhin elf Punkte.

Deutschland nicht im Finale

Wie wäre wohl Leons Euro­disco-Stampfer „Blauer Planet“ vor dem internationalen ESC-Publikum angekommen? Man wird es nie erfahren. 1996 wollen 30 Länder ihre Kandidaten ins Finale nach Oslo schicken, aber 23 Plätze sind nur zu vergeben. Eine Jury entscheidet, dass auch der Sieger des deutschen Vorentscheids zu denen gehört, die nicht ins Finale kommen. Deutschland ist erstmals draußen. Um das künftig zu verhindern, entscheidet die EBU später: Die größten Geldgeber – Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien – sind fortan immer fürs Finale gesetzt.

Der ewige Siegel

Ja, 2017 ist auch er wieder dabei: Ralph Siegel, der Nicole „Ein bisschen Frieden“ auf den Leib schneiderte und damit 1982 das Siegerlied im britischen Harrogate komponierte, schickt diesmal seinen 25. Beitrag zum ESC. Valentina Monetta und Jimmie Wilson aus San Marino gehen mit dem Song „Spirit Of The Night“ in Kiew an den Start. Erstmals war Mr. Grand Prix mit seinem „Bye Bye, I Love You“ (gesungen von Ireen Sheer für Luxemburg) 1974 dabei, danach folgten 14 Songs für Deutschland wie etwa „Theater“ (Katja Ebstein, 1980) oder „Johnny Blue“ (Lena Valaitis, 1981). Seit 2004 komponiert der heute 71-Jährige für andere Ländern.

Aus Afrika

Australien oder Aserbaidschan – der ESC macht an den Grenzen Europas nicht halt. Das bisher einzige afrikanische Land ist 1980 dabei: Marokko schickt die Sängerin Samira mit „Bitakat hob“ nach Den Haag. Der Grund: Israel sagte die Austragung des Grand Prix ab, weil am selben Tag der Holocaust-Gedenktag in dem Land begangen wird. Die Niederlande springen ein, und das nordafrikanische Land, das Israel nicht als Staat anerkennt, nutzt die Gelegenheit – jedoch mit mäßigem Erfolg: Platz 18 von 19 für Samira. Weil Israel danach wieder dabei ist, bleiben seither arabische Staaten dem ESC fern.

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