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Einschulung in westerholt Keine Angst vor dem Ernst des Lebens

Westerholt - Samstagvormittag in den Grundschulen des Harlingerlandes: Einschulung der Erstklässler unter Corona-Bedingungen – und nur dort, wo es räumlich und nach einem besonderen Konzept möglich ist. Der Harlinger hat exemplarisch die Grundschule Westerholt besucht.

Doch alles ist anders. Kein festlicher Einschulungsgottesdienst am Vortag, keine Feier wie sonst unter großem Gedränge üblich im Foyer der Grundschule, sondern, und das ist ein Glücksfall, in der Aula der Oberschule. Dort ist ausreichend Platz, nacheinander für zwei 1. Klassen – 20 Kinder für den Standort Westerholt, 23 für Willmsfeld.

Plakate weisen auf die Corona-Regeln hin, Desinfektionsmittel stehen bereit, auf der Bühne und davor liegen Hula-Hoop-Reifen, damit sich die Kinder später geordnet aufstellen können. Als sie mit jeweils maximal zwei Begleitern – meist den Mamas und Papas, die sich schriftlich anmelden mussten – eintreffen, tragen alle eine Mund-Nasen-Bedeckung, die Erstklässler, und das ist für sie viel wichtiger, ihre gefüllten Schultüten. Die beiden vorderen Stuhlreihen sind für die Kinder reserviert. Ihre Begleiter nehmen auf mit Abstand angeordneten Stühlen platz.

“Wir sind sehr froh, dass für die Kleinen etwas stattfindet“

Lehrerin Inka Bartels begrüßt, besonders die Kinder, dann ihre Begleiter. Alles ist anders. „Schade, dass man nicht singen darf“, sagt die Lehrerin, die stellvertretend für die erkrankte Schulleiterin Uta Wenker spricht. Auch Klassenlehrerin Frau Eilts ist entschuldigt. Sie schult selbst ein Kind ein. „Deshalb stehe ich hier und heiße euch und Sie herzlich willkommen“, sagt Inka Bartels. Weil nicht gesungen werden darf, kommt ein Lied aus der Konserve.

Obwohl alles ganz anders ist, eine Sache ist geblieben: aufgeregte Schulkinder mit einer Schultüte in der Hand. Und dazu vielleicht aufgeregte Eltern. Darunter sind Mario und Kerstin Friedrichs aus Nenndorf. Sie schulen ihr zweites Kind, Marlon, ein und erinnern sich an die Einschulung ihrer Tochter Mirja: „Das war eine große Veranstaltung mit Kirche, großer Einschulungsfeier mit Musik und Aufführung. Das ist diesmal nicht möglich. Wir sind aber sehr froh, dass für die Kleinen überhaupt noch etwas stattfindet“, sagt Mario Friedrichs. Und Ehefrau Kerstin ergänzt: „Besonders die Omas und Opas sind enttäuscht. Aber Marlon freut sich sehr auf die Schule.“

Der Ernst des Lebens kann sogar richtig Spaß machen

Auch bei den anderen Kindern verdrängt Freude die anfängliche Nervosität. Neue Kontakte werden geknüpft, dann einer Geschichte gelauscht. Drei Mädchen aus der 4. Klasse – Hanna Frerichs, Mirja Friedrichs und Amelie Eggers – lesen die Bilderbuchgeschichte „Der Ernst des Lebens“. Die Bilder werden mit dem Beamer auf eine Leinwand geworfen. Die Botschaft: Vor dem Ernst des Lebens muss niemand Angst haben. Im Gegenteil, er kann sogar richtig Spaß machen.

Eine Botschaft hat auch Pastorin Astrid Jürgena. Statt am Vortag in der Kirche spricht sie während der Einschulungsfeier und hat etwas ganz Besonderes mitgebracht, ein Poster mit Buchstaben und Zahlen. „Das Z steht für Zitroneneis, das S für die Sonne und das F für Freude“, erzählt die Pastorin. Das Besondere ist, alle Zahlen und Buchstaben sind auf Schmetterlingsflügeln zu erkennen. Ein Fotograf ist um die ganze Welt gereist, um diese Fotos zu schießen. „Das kann kein Zufall sein. Es ist die Handschrift Gottes, und es gibt sie schon sehr lange, viel länger als unsere heutigen Schriften.“ Pastorin Jürgena erklärt die Botschaft: „Ich, Gott, bin immer da, du musst nur genau hinschauen und die Buchstaben und Zahlen entdecken.“

Die Einschulungsfeier endet mit Glückwünschen und einem Segensspruch. Nach einer Zwischenreinigung folgt die Klasse für Willmsfeld.

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