Rische: Allein nicht – die Alterssicherung beruht ja auf mehreren Säulen. Viele Menschen haben auch schon vor Einführung der Riester-Rente zusätzlich vorgesorgt – zum Beispiel über Wohneigentum. Aber die gesetzliche Rentenversicherung bleibt das zentrale Standbein. Sie hat sich besonders in den vergangenen Jahren auch deshalb als Erfolgsgeschichte erwiesen, weil sie resistent gegen die Effekte von Währungsturbulenzen und Niedrigzinsen ist.
Rische: Der alte Satz von Norbert Blüm war richtig und bleibt richtig. Aber die Rente wird nur dann sicher bleiben, wenn sie immer wieder den Veränderungen in der Arbeitswelt angepasst wird. Man sollte das System nicht schlechtreden. Es ist sehr leistungs- und anpassungsfähig. Wir werden in den nächsten Jahrzehnten keine Alternative zur gesetzlichen Rente haben.
Rische: Die Beiträge werden voraussichtlich in den nächsten Jahren stabil bei 18,7 Prozent bleiben und danach nur langsam steigen. Natürlich wird immer wieder diskutiert werden, ob das Verhältnis zwischen Beitrag und Rente in einer guten Balance ist, und das ist auch gut so. Ich erinnere mich noch an die Diskussionen vor Einführung der Riester-Rente. Damals hieß es, das Rentenniveau könne leicht abgesenkt werden, weil dies durch die Zusatzvorsorge ausgeglichen oder sogar überkompensiert werde. Wir müssen heute feststellen, dass Riester leider nicht so funktioniert, wie wir es gerne hätten. Deshalb verstehe ich, dass jetzt wieder über das Rentenniveau debattiert wird.
Rische: Selbstverständlich! Gerade Menschen mit geringem Einkommen und Kindern haben wegen der Zulagen eine hohe Förderquote. Aber einem Vertragsschluss sollte ausreichende Beratung vorhergehen. Ich empfehle jedem, sich zu informieren – ganz allgemein bei der Rentenversicherung oder zu speziellen Produkten bei den Verbraucherzentralen. Die Unterschiede sind sehr groß.