Schmidt: Es gibt leider keine andere Möglichkeit, so ist das beim Streik. Wir hatten die Warnstreiks aber bereits am Mittwoch angekündigt. Deswegen konnten sich die Reisenden darauf einstellen. Wir haben auch keine bösen Anrufe von betroffenen Fluggästen bekommen.
Schmidt: Manche Flughäfen zahlen für Aushilfen schon heute freiwillig 19,50 Euro. Davon sind wir mit unserer Forderung von 20 Euro gar nicht weit entfernt. Die Beschäftigten sind heutzutage einem höheren Druck ausgesetzt. Das Passagieraufkommen wächst und wächst, im vergangenen Jahr ist es um mehr als sieben Prozent gestiegen. Die Arbeitszeiten mit Nacht-, Feiertags- und Wochenendschichten sind nicht gerade familienfreundlich. Auch die Terrorgefahr ist gestiegen. Sicherheit ist wichtig, aber kosten soll sie nichts.
Schmidt: In Baden-Württemberg liegt der Stundenlohn im Moment bei 17,16 Euro – die von uns geforderte Steigerung beträgt also nur knapp 17 Prozent. Dass es in Ostdeutschland so ist, ist nicht unsere Schuld. Die Arbeitgeber wollten einen einheitlichen Bundes-Lohntarifvertrag. Wenn die Lohnunterschiede zwischen den Bundesländern aber so groß sind, ist klar, dass man dann in den Niedrigsektoren etwas mehr drauflegen muss. Es ist auch nicht nachvollziehbar, dass man 30 Jahre nach der Wende noch solche Lohnunterschiede zwischen Ost und West hat.
Schmidt: Wir planen von Tag zu Tag. Wenn nötig, werden wir die Streiks ausweiten. Wenn die Arbeitgeberseite einlenken will, kommen wir sofort an den Verhandlungstisch zurück. Es war nicht unser Wunsch, die nächste Tarifverhandlung erst für den 23. Januar festzusetzen.