Abbehausen - „Diese neue Sonderausstellung im historischen Kaufhaus in Abbehausen zeigt, wie die Firmen Dr. Oetker, Knorr, Maggi, Weck und viele weitere für kleine Revolutionen in der Küche gesorgt haben“, sagt Susanne Schiller. Die Mitgestalterin dieser Schau fügt hinzu: „Es geht um Kochen im Wandel der Zeit unter Berücksichtigung von Fortschritt und Zeitersparnis für die Hausfrau.“
Originalverpackungen
Diese neue Sonderausstellung gebe einen Einblick in verschiedene Entwicklungen in der Küche. „Durch Originalverpackungen und zeitgenössische Gegenstände werden Erinnerungen an Großmutters Küche wachgerufen.“
Susanne Schiller arbeitet engagiert mit im Förderverein für das historische Kaufhaus. Der Verein hat seiner neuen Sonderausstellung im Dachgeschoss des Hauses an der Butjadinger Straße 101 in Abbehausen den Titel „Pottkieker“ gegeben. Für Besucher zugänglich ist die neue Schau im Kaufhausmuseum an den nächsten offenen Sonntagen im Museum jeweils von 13 bis 18 Uhr: am 28. April, 26. Mai, 23. Juni, 21. Juli, 18. August, 8. September (Tag des offenen Denkmals) und am 6. Oktober. Die letzte der jeweils etwa eine Stunde dauernden Führungen startet jeweils um 17 Uhr. Außerhalb dieser offenen Sonntage sind Museumsführungen möglich nach Voranmeldung unter
Ein Teil des historischen Kaufhauses in Abbehausen wird auch heute noch als Geschäft genutzt: Seit 2010 verkauft im Laden im Erdgeschoss Susanne Schiller – sie ist eine Schwägerin der Eigentümern Tanja Schiller – Haushaltswaren, Handarbeits- und Bastelartikel.
Der Museumsteil des historischen Kaufhauses beginnt an der hinteren Tür im Laden und ist an den 1996 gegründeten Museums-Förderverein verpachtet. Der Laden ist freitags von 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.
Das 1897 erbaute historische Kaufhaus in Abbehausen ist laut Deutsche Stiftung Denkmalschutz „ein echter Krämerladen des 19. Jahrhunderts wie aus dem Bilderbuch“. Das komplette Kaufhaus-Inventar stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es ist vollständig erhalten, weil alle Besitzer dies gemeinsam hatten: Sie konnten nichts wegwerfen.
Festlich gedeckte Tafel
Dazu gehören auch alte Verpackungen, Schaupackungen und Werbemittel, die jetzt in der neuen Sonderausstellung gezeigt werden. Brüh-Würfel-Dosen von Maggi, Ostmann-Gewürzverpackungen oder auch Einmachgläser der Firma Weck fehlen nicht. Aus Jenaer Glas ist der „erste Kochtopf, der feuer-frost-fest und glasklar ist“. Die Besucher sehen zudem eine festlich gedeckte Tafel im Stil der 1950er Jahre mit Goldrandgeschirr.
„Die Vielfalt an originalen Schauverpackungen in dieser Ausstellung ist groß“, sagt Rolf Kloppenburg, Kassenwart des Fördervereins. Auch kleine Küchenhelfer – etwa für Schnibbelbohnen – seien hier zu sehen. „Maggi-Fix-Produkte, die heute selbstverständlich sind, gibt es erst seit 1974“, merkt ergänzend Susanne Schiller an.
Eine aus dem Jahr 1900 stammende Blechdose enthält das wahrscheinlich älteste Produkt: einen Brühwürfel von Maggi. Bestaunt werden können auch ehemalige Eiscreme-Verpackungen des früheren Werkes von Botterbloom in Ovelgönne.
Der Förderverein zählt mehr als 160 Mitglieder. Darunter sind zwölf ausgebildete Museumsführer, die sachkundig und unterhaltsam durch die neue Sonderausstellung führen.
Ehrungen langjähriger Mitglieder, Jahresberichte und Vorstandswahlen stehen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung des Fördervereins für das historische Kaufhaus in Abbehausen. Die Vereinsversammlung findet statt am Sonntag, 24. März, im Landhotel Butjadinger Tor in Abbehausen. Beginn: 11 Uhr.
Anschließend besuchen die Versammlungsteilnehmer im Kaufhausmuseum die neue Sonderausstellung „Pottkieker“.