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Jubiläum Alte Ziegelei bringt neue Energie

Westerholt - Vögel zwitschern, Blätter rascheln. Viel mehr ist am Donnerstagvormittag unter dem Vordach der alten Ziegelei in Westerholt nicht zu hören. Es ist genau dieses Gefühl der Ruhe, das Renate Pfaffenberger zu schätzen weiß. „Die Atmosphäre ist zeitlos, es fühlt sich wie Urlaub an“, beschreibt die Oldenburgerin ihren Eindruck, während sie vor einer Staffelei sitzt und vorsichtig Farbe auf ein fast fertig gestelltes Bild aufträgt.

Auf der anderen Seite des Ringofens haben sich die Steinbildhauer eingerichtet. Schleifpapier scheuert über Alabaster, kleine Meißel brechen Gesichter und Figuren aus Sandstein. Dozentin Christa Müller ist seit 2003 bei der Sommerakademie dabei und hat unmittelbar miterlebt, wie das Angebot immer beliebter wurde. „In den ersten Jahren habe ich hier eine Gruppe mit zehn Personen unterrichtet, mittlerweile sind es zwei Gruppen parallel“, sagt sie.

Urlaub für die Akademie

Wie bei den Malern setzt sich das Teilnehmerfeld aus einer Mischung bekannter und neuer Gesichter zusammen. Gabriele Wirsig-Ross ist das erste Mal in der Westerholter Ziegelei dabei. Das Arbeiten unter freiem Himmel sei schon etwas ganz besonderes, findet sie. Ob das Gesicht, das sie mit Hammer und Meißel aus einem großen Sandsteinbrocken herausschält, deshalb so gelungen ist? Dozentin Christa Müller ist jedenfalls sehr angetan.

Werner Hollje aus Edewecht hat sogar extra seinen Urlaub auf Anfang Juli gelegt, um in Westerholt wieder dabei zu sein. Zum zweiten Mal seit 2011. „Leider habe ich letztes Jahr keinen Urlaub in der Zeit nehmen können“, bedauert er die Zwangspause. An mangelnder Schaffenskraft leider er nicht. Eine Hand voll Bilder hängt bereits an der Außenwand eines Schuppens, in dem früher die Ziegelrohlinge gelagert wurden.

Seine Sitznachbarin Birgit Waldeck glaubt zu wissen, warum viele gerade in Westerholt einen kreativen Schub verspüren. „Es ist dieser Charakter des Unvollständigen, der von der alten Anlage ausgeht“, sagt sie. Wichtig sei auch der enge Kontakt untereinander und zu den VHS-Dozenten. Nicht jedes Jahr spielte das Wetter so gut mit wie jetzt. Hitzewellen wurden zum Kreislauftest, Regenschauer trieben die Menschen Schutz suchend bis dicht an den Ringofen und Sturmböen schmissen Leinwände um.

Hitze, Regen und Sturm

„Ich glaube, wir haben schon alles gehabt“, erinnert VHS-Mitarbeiterin Imke Köhne in ihrem Rückblick. Ihren Spaß hätten sich die Akademieteilnehmer nie nehmen lassen. Ein dickes Dankeschön geht deswegen zum Abschluss an Albert Hinrichs und das Helferteam des Museumsvereins, das täglich für frisches Essen, Getränke und saubere Räume sorgt. „Was hier ehrenamtlich geleistet wird, ist einfach unglaublich“, findet Köhne.

Werner Fademrecht
Werner Fademrecht Redaktion Hatten
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