ALTENESCH - Der Wind trägt Kampfgeschrei herüber. Die Zuschauer am St. Veits-Denkmal in Altenesch (Landkreis Wesermarsch) ziehen sich die Kapuzen enger ums Gesicht. Dann geht es los. Mehrere Dutzend Schwertkämpfer stürmen auf der gegenüberliegenden Wiese aufeinander los, Schwerter klirren, nach wenigen Minuten gibt es die ersten Opfer zu beklagen. Dann noch ein Gegenangriff die heimischen Truppen sind geschlagen.
So schnell ging der historische Kampf zwischen den Stedingern Bauern und den Truppen des Bremer Erzbischofs Gerhard II vor 775 Jahren wahrscheinlich nicht vorüber. Mehrere tausend Kämpfer waren damals vor Ort, am 27. Mai 1234 mussten die Aufständischen sich geschlagen geben. Sie hatten sich geweigert, dem Erzbischof Abgaben zu zahlen.
Die Neuinszenierung der Schlacht durch Laienschauspieler ist Bestandteil der Feierlichkeiten zum 750-jährigen Bestehen der Burg Delmenhorst. Angereist waren einige der 100 Laienschauspieler sogar aus Polen und England. Doch auch heimische Kämpfer mischten auf dem Schlachtfeld mit, wie zum Beispiel Bernd Ahlers aus Bookholzberg. Das ist wie Extremsport, berichtete der 45-Jährige im Kettenhemd nach dem Gemenge schwer atmend. Doch es macht Riesenspaß.
Bilder von der Inszenierung