ATENS - Rund 200 Gäste und der ständig mitreisende Fanclub des Hafenkonzerts von Radio Bremen wollten sich es nicht nehmen lassen, die unterhaltsame Hörfunk-Livesendung am frühen Sonntagmorgen in der Friedeburg aus nächster Nähe mitzuerleben. Pünktlich um acht Uhr begrüßte der stets gutgelaunte Moderator Günther Meyer die Radiohörer und die Besucher in der Stadthalle zu Deutschlands ältester regelmäßig ausgestrahlter Hörfunksendung. Bei der Veranstaltung in Nordenham handelte es sich um das 1370. Bremer Hafenkonzert.

Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Big Band „Bremer Stadtmusikanten“ unter der Leitung von Professor Harry Schmadtke, Robert Walla und seine Rhythmusgruppe, der Shanty-Chor Nordenham unter der Leitung von Heinz-Jürgen Miek sowie die Solisten Kerstin Rogge (Gesang) – sie ist auch die Geschäftsführerin der Stadthalle Bremerhaven – und Andy Holz (Keyboard).

Moderator Günther Meyer unterhielt sich während der zwei Sendestunden mit Nordenhamer Gesprächspartnern. Mit den Worten „Man sieht Ihnen die 100 nicht an“ begrüßte er in Anspielung auf das hundertjährige Stadtbestehen den Bürgermeister Hans Francksen. „Nordenham tut viel Gutes, spricht aber nicht darüber“, sagte der Moderator und hob die Vielseitigkeit der Stadt hervor, sei es in der Landwirtschaft, im Hafenbetrieb oder in der Luftfahrtindustrie. Bürgermeister Francksen versprach weitere Bemühungen der Stadtverwaltung, Nordenham in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft nach vorne zu bringen.

Von dem Reisebüroinhaber Rolf Ahlers wollte Günther Meyer wissen, wie er es geschafft hatte, eine Jubiläumskreuzfahrt aus Anlass des Stadtgeburtstages mit der „MS Delphin“, die am 13. September von der Midgard-Pier in Einswarden ablegt , zu arrangieren. Rolf Ahlers lobte in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit der Rhenus-Midgard GmbH, deren Niederlassungsleiter Uwe Oppitz ebenfalls an der Runde teilnahm.

„Womit verdient der Hafen seine Kohle?“, fragte der Moderator den Midgard-Manager. „Mit Kohle, jedenfalls zum Großteil“, antwortete Uwe Oppitz. Im Übrigen habe die Flussschifffahrt einen hohen Stellenwert für die Midgard. Uwe Oppitz schilderte zudem, wie vom Ro-Ro-Anleger in Einswarden Flugzeugteile von Airbus auf dem Seeweg nach Hamburg transportiert werden, die für eine Beförderung auf der Straße zu groß sind. „Also ist der Airbus A 380 auch ein kleines Stück Wasserflugzeug“, stellte Günther Meyer fest

Dr. Clemens Unger, Geschäftsführer der Norddeutsche Seekabelwerke GmbH, klärte den Moderator und die Zuhörer darüber auf, dass im Computer- und Internet-Zeitalter besondere Kommunikationskabel benötigt würden. Außerdem konzentriere sich NSW darauf, maritime Windparkanlagen mit Spezial-Energiekabeln auszustatten.

Hans-Rudolf Mengers, Vorsitzender des Rüstringer Heimatbundes, wusste bestens Bescheid über Wilhelm Müller und die Entwicklung Nordenhams. In den so genannten „fetten Jahren“ der Stadt, als von 1890 bis 1897 der Kaiserhafen in Bremerhaven erweitert wurde, lief der Personenverkehr von und nach Übersee über den Hafen Nordenham. Das hatte damals zur Folge, dass auch auf dieser Weserseite der Hafen erweitert wurde und Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden mussten. Immerhin rund 250 000 Menschen reisten über Nordenham aus und ein. Das bedeutete den Beginn eines regelrechten Booms für die Unterweserstadt mit ersten Firmenansiedlungen.