Schlutter/Hoyerswege - Für Karla Struthoff ist es eine Premiere: Erstmals führt die 60-Jährige bei einem Stück der Speelkoppel Hoyerswege Regie. „Das ist ganz im Sinne meines verstorbenen Mannes Kord“, sagt sie, „außerdem haben wir erfahrene Spielerinnen und Spieler.“ Das Lampenfieber hält sich ohnehin in Grenzen, weil Tochter Anja Brinkmann assistiert.
Bei den Proben zum neuen Stück „Herr Mann – dat Düwelswiew“ auf der Diele des Hofes Block sitzt das Duo unmittelbar vor der Bühne und verfolgt Seite um Seite, Satz für Satz, in dem Schwank aus der Feder von Rudolf Korf und Marion Balbach aufmerksam mit. Bei einem „Hänger“ sind Regisseurin und Assistentin sofort zur Stelle. Oder Topostersche Heike Bremermann greift ein. „Wir mussten in dem Stück einige Passagen streichen“, sagt Herwig Kunst, 1. Vorsitzender der Speelkoppel Hoyerswege. Vor allem der zweite Akt sei recht lang; manches wiederhole sich sogar.
Dem Tempo des Lustspiels, das sich vom Stück des Vorjahres – „Nich Heven und nich Höll“ – gänzlich unterscheidet, tut das nur gut. In „Herr Mann – dat Düwelswiew“ ist der Teufel los: ein nächtliches Stelldichein mit Hindernissen, ein unerklärlicher Wasserschaden, eine ungeplante Autofahrt mit ungeplantem Ende und dazu noch ein unerwarteter Besuch, der ebenfalls zum Durcheinander beiträgt. Eine gescheiterte Ehe bildet den Rahmen für diese turbulente Komödie.
Als „Ehemann auf Abwegen“ reüssiert Herwig Kunst alias Felix Hempel. Er stellt nicht nur seine Geliebte Olivia Stahl, gespielt von Linda Timmermann, vor manches Problem, sondern sieht neben seiner betrogenen Ehefrau Carola, gespielt von Bettina Klintworth, manchmal recht alt aus. Eine Schlüsselrolle hat Linda Tönjes-Hanitz inne, die als Carolas Freundin Doris Gebhard den Fremdgänger Hempel in eine Falle lockt. Rainer Vosteen spielt den gehörnten Ehemann Hannes Stahl. Weiterhin dabei Wolfgang Liebegeld als urlaubsreifer Klempner Reginald Schlosser und Annika Bonau als Polizistin Klara Schnapp.
Die Kulisse, das Wohnzimmer der Familie Hempel, ist bereits fertiggestellt. „Die fleißigen Bühnenbauer haben ganze Arbeit geleistet“, sagt Wolfgang Liebegeld. Eigens für das neue Stück habe sich die Speelkoppel auch eine neue Beleuchtung zugelegt. Bis zur Premiere am Sonnabend, 29. November, sind gut 30 Übungsabende in der Blockschen Diele angesetzt. Struthoff lässt keinen Zweifel daran, dass alle Dialoge sitzen, wenn sich erstmals der Vorhang hebt. Ein neues Stück hat auch der Nachwuchs der Speelkoppel unter Leitung von Karla Struthoff, Heike Kroog, Anja Brinkmann und Linda Timmermann eingeübt. Neun Kinder spielen vor dem Schwank das Stück „Auf dem Marktplatz ist was los“.