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Kulturpolitik Bürger sorgen sich um Kunsthalle

Wilhelmshaven - Ihre Sorge über die Zukunft der Wilhelmshavener Kunsthalle haben rund 250 Bürger der Stadt sowie der Wilhelmshavener Maler und Kunstpädagoge Professor Dr. Hartmut Wiesner in einem am Mittwoch publizierten Offenen Brief zum Ausdruck gebracht. Hintergrund ist die schwierige finanzielle Lage der Stadt und die offenbar unbefriedigende Auslastung der Kunsthalle. Eine schlichte Schließung des Hauses oder eine „unsensible Zusammenführung mit ganz anders ausgerichteten Museumsbereichen“ seien keine Lösung, heißt es in dem Brief.

Wie Wiesner in einem Gespräch weiter ausführte, könne er sich einen Anbau für die Kunsthalle vorstellen. Sie ist nach Auskunft des Bauordnungsamtes nicht denkmalgeschützt. Auch sei eine bessere Kommunikation der zeitgenössischen Wechselausstellungen wünschenswert sowie Ausstellungen mit Arbeiten aus der städtischen Kunstsammlung, die thematisch abgestimmt sein sollten. Für sinnvoll halte er auch, den Gang zwischen der Stadtbibliothek und der Kunsthalle attraktiver zu gestalten.

Mehr Kunst

Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner (CDU) hält die Sorge um die bildende Kunst in Wilhelmshaven für unbegründet. Noch sei nichts entschieden. Auch gehe es nicht um „weniger Kunst in Wilhelmshaven“, sondern um „mehr Kunst“.

Ähnlich äußerte sich auch der Kulturbeauftragte der Stadt, Dr. Jens Graul. Er wäre schön, sagte er, „wenn man darüber offen diskutieren würde – ohne Naturschutz für die Einrichtungen, wie sie heute bestehen.“ Ziel müsse sein, „mehr Touristen“ mit „mehr Raum“ an einem „anderen Standort“ für die Kunsthalle zu interessieren.

Dr. Viola Weigel, die Leiterin der Kunsthalle, ist bestürzt über die Signale aus der „Gerüchteküche“. Sie hat bisher auch „nur wenig gehört“, es sei aber „Humbug“, die Institution infrage zu stellen. Sie findet es „toll“, dass sich die Bürger jetzt für die Kunsthalle engagieren.

Für Michael Diers, Geschäftsführer der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH (WTF), steht außer Frage, „dass die Kunsthalle eigenständig bleiben muss“. Aber es müsse auch über „etwas Größeres nachgedacht werden“.

Diers denkt an eine Kunsthalle in zwei Geschossen, wobei im oberen Teil eine Dauerausstellung aufgebaut und im unteren Wechselausstellungen gezeigt werden könnten. „Eine größere Kunsthalle am anderen Standort müsste den Kunstfreunden in die Hände spielen, die endlich auch Künstler mit Arbeiten größeren Formats zeigen wollen“, sagte er. Der WTF-Chef deutete an, dass es konkrete Pläne gebe, Kunstobjekte eines namhaften Künstlers für eine Dauerausstellung nach Wilhelmshaven zu holen.

Die Ratsvorsitzende Ursula Glaser (CDU) sagte, man wolle „die Kulturlandschaft nicht kaputt machen“. Die in dem Offenen Brief befürchteten Maßnahmen seien „in der Form noch gar nicht beschlossen“.

Gesamtkonzept

CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Hellwig ergänzt: „Wir wollen als Oberzentrum in der Kunstszene auch attraktiv sein für Friesland und über die Region hinaus“. Die Kunsthalle sei für „die Stadt als Oberzentrum unerlässlich“. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Karlheinz Föhlinger sprach sich für eine Kunsthalle, aber auch für ein Museums-Gesamtkonzept aus. Ratsherr Dr. Michael von Teichman (FDP) zeigte sich erfreut, dass so viele Menschen den Offenen Brief unterschrieben haben.

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